4. Frühlingsturnier Chemnitz: Protagonist: der Regen!

Wenig einladend, trotzdem wollen sie alle mit ihnen spielen: die Boulekugeln!
Wenig einladend, trotzdem wollen sie alle mit ihnen spielen: die Boulekugeln!

Schon ausreichend durch Wetterberichte über die ungünstigen Aussichten vorinformiert, zogen viele Boulisten die warme Stube dem durch permanente Regengüsse aufgeweichten Terrain am Chemnitzer Schloßberg vor, sodass sich diesmal nur 22 Triplettes dazu bereiterklärten, die Boule-Freiluftsaison des PV Ost gemeinsam zu eröffnen. Trotzdem ging es auch diesmal wieder bis fast in die Nacht, denn zumindest die A-Turnier-Finalbegegnungen mussten bei gruseligen Lichtbedingungen ausgetragen werden.

Am Austragungsmodus wurde wieder einmal herumgebastelt: Es gab nur drei Vorrundenbegegnungen im Schweizer System, bei denen die Gewinner von jeweils drei und zwei Partien das Ticket für das A-Turnier sicher gelöst hatten, während alle anderen Teams sich im B-Turnier wiederfanden. Durch diesen Modus konnte auf die oftmals als ungerecht empfundene Differenzierung durch Buchholzpunkte verzichtet werden, und jeder Teilnehmer wusste genau, woran er war, und was er noch zu tun hatte.

Sieg in Dunkelheit und Nässe: Paul, Fred und Tom
Sieg in Dunkelheit und Nässe: Paul, Fred und Tom

Zwar musste auf einige illustre Namen, die auf dem Voranmeldungsbogen verzeichnet waren, verzichtet werden, jedoch fand sich immer noch genügend spielerische Klasse ein, um dem Turnier selbst unter ungünstigsten Bedingungen seinen Glanz zu verleihen.

Aber es gab auch Raum für Außenseitererfolge, und hier sorgten für das wohl erstaunlichste Resultat die Leipziger Heiko Trampler, sowie Marlies und Lothar Niehoff, die, nachdem sie sich mühselig durch die Cadrage gekämpft hatten, im Viertelfinale die favorisierte Dresdner/Leipziger Kombination Richard Wendt/Patrick Lehmann/Christina Rose, die die Vorrunde klar dominiert hatte, mit 13:9 aus dem Rennen warf.

Doch auch das Kahla/Jenaer 55+-Vorzeige-Team Ruth Skala/Frank Haase/Günter Berg zeigte kompakte Witterungsbeständigkeit und gelangte überraschend bis ins Halbfinale.

Dort war freilich Endstation und die Favoriten im Finale wieder einmal unter sich: DM-Champion Jens Riedel und die Chemnitzer BL-Aufstiegsrundenhelden Stephan Weigel und Marcel Neumann hatten es hier mit dem erfahrenen Dresdner Turnierrecken Tom Tschintscharadse zu tun, der die vereinseigenen Shooting Stars Fred Fuchs und Paul Förster unter seine leitenden Fittiche genommen hatte.

Rechtzeitig zum Finalbeginn hatte der Dauerregen seine Tätigkeit eingestellt, dafür machte die zunehmende Dunkelheit den Teilnehmern zu schaffen. Es ergab sich zunächst ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, bevor in der achten Aufnahme die Dresdner mit einem Dreierpack auf 10:4 davonziehen konnten.

Die Leipzig-Chemnitzer spüren, dass sie etwas verändern müssen: Stephan legt jetzt vor, während auf Dresdner Seite Fred konsequent an erster Position bleibt. Aber ausschlaggebend für das Heranrücken auf 10:6 sind eher die zwei gekonnten Entsorgungsschüsse des Tireur-Spezialisten Jens.

Doch mit schwindender Sicht werden die Tireur-Aufgaben immer schwieriger. Jens schießt in der nachfolgenden Aufnahme zweimal an der 30 cm rechts vom Cochonnet von Tom hingelegten Kugel vorbei. Marcel hat die letzte Kugel auf der Hand und entscheidet sich zum Legwurf. Es reicht zum 1o:7!

Bahnt sich in nun immer stockfinsterer werdendem Ambiente womöglich eine spannende Aufholjagd an? Fabian Böttcher vom Chemnitzer Organisatorenteam schlägt vor, die Szenerie durch den Einsatz von Autoscheinwerfern zu erhellen. Doch die Akteure stellen auf stur, mit dem Erfolg, dass die Abläufe für die ausharrende Zuschauerschaft immer undurchsichtiger werden. Es entbrennt ein heftiger Kampf um den nächsten Punkt, mit dem besseren Ende für Dresden: mit der letzten Kugel toppt Fred die von Jens 30 cm links von der Sau abgelegten Kugel um ein Minimum.

Die nächste Kugel von Fred ist eine klare Ansage: 20 cm liegt sie links von der Sau, und weder Stephans Legwurf noch Jens Schüsse können sie erreichen oder verbessern. Erst die fünfte Teamkugel – von Marcel – erbringt Besserung. Nur kurzzeitig, denn mit den Augen einer Katze schlägt Tom zu und trifft selbst in pechschwarzem Dunkel zielsicher die Kugel. Marcel kann nichts Entscheidendes mehr hinterherlegen, sein Team ist nun kugellos. Fred schraubt den Sargdeckel gnadenlos zu, es steht 13:7!

A-Turnier:
Finale: Tom Tschintscharadse / Fred Fuchs / Paul Förster (Dresden) – Jens Riedel / Stephan Weigel / Marcel Neumann (Leipzig/Chemnitz/Chemnitz): 13:7

Spiel um Platz 3: Ruth Skala / Frank Haase / Günter Berg (Kahla/Kahla/Jena) – Marlies Niehoff / Lothar Niehoff / Heiko Trampler (Leipzig): 13:7

Halbfinals: Tom / Fred / Paul – Ruth / Frank / Günter: 13:5;  Jens / Stephan / Marcel – Marlies / Lothar / Heiko: 13:9

Viertelfinals: Tom / Fred / Paul – Rita Böttcher / Fabian Böttcher / Dennis Rössler (Chemnitz/Chemnitz/Weimar): 13:11
Jens / Stephan / Marcel – Benjamin Müller / David Möller / Stefan Lauche (Chemnitz/Chemnitz/Dresden): 13:3
Ruth / Frank / Günter – Dieter Neubert / Hubert Wege / Thomas Schenkel (Chemnitz): 13:12
Marlies / Lothar / Heiko – Christina Rose / Richard Wendt / Patrick Lehmann (Leipziger Land/Dresden/Dresden): 13:9

B-Turnier:
Finale: Antje Müller / Kai Klinkel / Patrick Müller (Chemnitz/Gründau/Gründau) – Sabine Friedel / Mandy Zettler / Anja Herrmann (Dresden): 13:3

Spiel um Platz 3: Martina Franke / Monika Kupsch / Rayk Lohse (Chemnitz) – Sandra Hochmuth / Jörg Weinhold / Sven Weinhold (Chemnitz): 13:6

Mehr Morastboden als Bouleterrain: der Chemnitzer Schloßberg
Mehr Morastboden als Bouleterrain: der Chemnitzer Schloßberg
Gute Miene zum nassen Spiel: Paul Förster
Gute Miene zum nassen Spiel: Paul Förster
Wie schreibt man noch gleich "Tschintscharadse"?
Wie schreibt man noch gleich „Tschintscharadse“?
Nur Vize, aber dennoch im Spotlight: Stephan, Marcel und Jens
Nur Vize, aber dennoch im Spotlight: Stephan, Marcel und Jens
Dritte im A: Kahla und Jena in Siegespose
Dritte im A: Kahla und Jena in Siegespose
Bis spät in der Nacht am Laptop: Turnierleiter Erik
Bis spät in die Nacht hinein am Laptop: Turnierleiter Erik
Sieger im B: Antje Müller, umgeben von ihren hessischen Mitstreitern
Sieger im B: Antje Müller, umgeben von ihren hessischen Mitstreitern
Platz 2 im B: Anja Herrmann, Mandy Zettler und Sabine Friedel
Platz 2 im B: Anja Herrmann, Mandy Zettler und Sabine Friedel
Platz 3 im B: Monika Kupsch, Rayk Lohse und Martina Franke
Platz 3 im B: Monika Kupsch, Rayk Lohse und Martina Franke
Hier soll man Boule spielen? Jens Riedel zweifelt.
Hier soll man Boule spielen? Jens Riedel zweifelt.
Ruth Skala beim Abwurf
Ruth Skala beim Abwurf
Vorzügliche Haltung auch unter widrigsten Bedingungen: Stephan Weigel
Vorzügliche Haltung auch unter widrigsten Bedingungen: Stephan Weigel
Siegespose nach Erreichen des Finales: Fred Fuchs
Siegespose nach Erreichen des Finales: Fred Fuchs
...Fred Fuchs...
Im Schlamm versunken: Fred Fuchs…
Im Schlamm versunken: Paul Förster...
…Paul Förster…
...und Tom Tschintscharadse!
…und Tom Tschintscharadse!
Gut verpackt: Frank Haase (Kahla). Links dahinter: Sportwartin Sabine Friedel.
Gut verpackt: Frank Haase (Kahla). Links dahinter: Sportwartin Sabine Friedel.
Hat vielleicht einen Plan: Jens Riedel
Hat er noch einen neuen Plan? Jens Riedel