Für laue Sommerabende

Immer wieder gern diskutiert ist der Modus der Landesmeisterschaften im PV Ost. Festgelegt ist der in unserer Sportordnung. Grundsätzlich werden x Runden Schweizer System gespielt, wobei die Zahl der Runden von der Zahl der teilnehmenden Teams abhängt: bis 16 Teams sind es vier Runden, bis 32 fünf Runden und bis 64 sechs Runden. Das schöne: Oft gelingt es, dass es nach der festgelegten Rundenzahl einen eindeutigen Sieger gibt. Das schlechte: Oft eben auch nicht. Da wir mit unserer Landesmeisterschaft gleichzeitig auch die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft ausspielen, muss ein LM-System eigentlich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Es muss oben einen eindeutigen Sieger ermitteln und es muss gleichzeitig in den nachfolgenden Rängen möglichst gut nach Leistung sortieren. Das kann das Schweizer System allein nicht so gut leisten: „Das Schweizer System liefert akkurate Resultate in den oberen Rängen (Platz 1, Platz 2), ebenso in den untersten (letzter, vorletzter). Die Rangordnung im Mittelfeld ist jedoch stark zufallsabhängig.“ (sagt Wikipedia). Es ist deshalb durchaus sinnvoll, über leichte (oder stärkere) Modifikationen nachzudenken. Das machen schon viele Leute und hier sind mal ein paar Möglichkeiten gelistet, die aus den Gesprächen aufgeschnappt wurden. Eine Entscheidung, ob und ggf. wie der LM-Modus geändert werden soll, kann nur der Verbandstag treffen. Der Sportausschuss wird auf jeden Fall im Herbst beraten, ob und ggf. was geändert werden soll – und dem Verbandstag dann eine Empfehlung vorlegen. Denkt also gern mit drüber nach und erzählt den Mitgliedern des Sportausschusses (Sabine, Step, Fabian, Schack) Eure Überlegungen…


(1) Eindeutiger Sieger: Die Anzahl der zu spielenden Runden wird nicht vorab definiert, sondern es werden so viele Runden gespielt, bis ein eindeutiger Sieger feststeht (bis es also auf Platz 1 eine Mannschaft gibt, die mindestens ein Spiel mehr gewonnen hat als alle anderen). Der Vorteil: Es gibt einen ganz eindeutigen Sieger. Der Nachteil: Die Platzierung auf den nachfolgenden Rängen ist schon jetzt stark von Buchholz- und Feinbuchholzpunkten abhängig und wird das noch mehr, weil ggf. eine Runde weniger als bisher gespielt wird. Die Quali für die DM ist also eher ein „Zufallsprodukt“.


(2)  Platzierungsspiele: Die Anzahl der zu spielenden Runden wird nicht vorab definiert, sondern es werden so viele Runden gespielt, bis ein eindeutiger Sieger feststeht. Sobald das der Fall ist, steht der Landesmeister fest. Anschließend werden die Platzierungen ausgespielt: Der Zweitplatzierte spielt gegen den Drittplatzierten um Platz 2 (der Sieger wird Zweiter und der Verlierer Dritter), der Viertplatzierte spielt gegen den Fünftplatzierten um Platz 4 (der Sieger wird Vierter und der Verlierer Fünfter) usw. Der Vorteil: Es gibt eindeutige Platzierungen in den Quali-Rängen. Nachteil: Der Sieger sitzt in der letzten Runde rum.


(3) Maastrichter System: Es werden drei Runden Schweizer System gespielt, anschließend Viertelfinals der besten acht Teams. Oder vier Runden Schweizer System und anschließend Halbfinals der besten vier Teams (also insgesamt sechs Spiele). Der Vorteil: Die Entscheidungen fallen im KO-Modus. Der Nachteil: Zum einen spielen wir Maastrichter System schon sehr oft bei Turnieren, zum anderen fahren alle anderen nach Hause.


(4) Poule-System (wie bei DMs): Es wird Poule gespielt, also in Vierer- und notfalls Dreiergruppen. Wer zwei Spiele gewinnt, ist noch dabei. Zwei Spiele verloren ist raus. Eins gewonnen eins verloren heißt Barrage, der Sieger spielt weiter. Anschließend geht’s nach einer Cadrage im KO-Modus weiter. Der Vorteil: Die Auslese ist „hart“, wer Erfolg haben will, muss KO-fest sein. Die Nachteile: Man sitzt viel – Barrage, Cadrage,… Im schlimmsten Fall gewinnt man die beiden Poule-Spiele, wartet während der Barrage, hat ein Freilos in der Cadrage und verliert dann das nächste Spiel gegen 17:00 Uhr.


(5) Sofort-KO: Das steht hier eigentlich nur der Vollständigkeit halber. Natürlich könnte man ab der ersten Runde KO spielen, aber das hat für die meisten eigentlich nur Nachteile 🙂


Ab und an diskutiert, aber aus meiner (Sabine) Sicht nicht umsetzbar ist der Vorschlag, LM und Quali an zwei verschiedenen Tagen auszuspielen. Dafür ist unser Turnierkalender zu dicht. Beim Philosophieren über die verschiedenen Möglichkeiten (und sicher gibt’s noch mehr) gilt es, verschiedene Dinge im Blick zu behalten: Wie schaffen wir es, einen eindeutigen Landesmeister zu ermitteln? Wie schaffen wir es, die Quali für die DM möglichst wenig vom Zufall (also von Feinbuchholzpunkten) abhängig zu machen? Wie viele Spiele werden insgesamt gespielt? Wie viele Spiele davon können von jedem Teilnehmer gespielt werden und wie viele sind im KO-Modus? Und wie wird man den Interessen möglichst viele Spieler gerecht? Fragen, die für laue Sommerabende, wenn es zu dunkel ist zum Spielen, doch bestens geeignet sind. Also viel Spaß beim Überlegen!