22. Stadtmeisterschaft Chemnitz: Fabian Böttcher und Dieter Büttner siegen im „Schummerlichtfinale“!

Freude im Dunkeln: Fabian Böttcher und Dieter Büttner

Nach dem Wiederaufstieg der Chemnitzer in Liga 1 herrschte auf dem Schloßberg eine deutlich bessere Stimmung als im letzten Jahr, zumal chemnitzuntypisches Sonnenwetter die Begeisterung für den Boulesport noch zusätzlich aktivierte.

60 Spieler und Spielerinnen hatten sich diesmal rund um die Schloßkirche und das Restaurant Miramar versammelt. Jeweils knapp ein Drittel kamen aus Chemnitz und dem Leipziger Raum, aber auch Dresden war mit zehn Bouleaktiven stattlich auf dem Berg vertreten.

Es wurden wie üblich drei Vorrundenbegegnungen gespielt, danach erfolgte eine Aufteilung in A- und B-Turniere à 15 Doublettes. Es musste also Achtelfinale gespielt werden, wobei die jeweils Besten der Vorrunde zunächst in den Genuss eines Freiloses kamen.

Ab dem Viertelfinale gab es keine Zeitbegrenzung mehr, was für Verzögerungen im Turnierablauf sorgte. So war die Begegnung zwischen Lali Lali/Peter Adrian (Jena) gegen Tangi Andro/Albert Wendt (Chemnitz/Dresden) bereits spannend mit 13:11 zu Ende gegangen, wohingegen die Partie zwischen den Tramplers (jetzt Hamburg) und den Dresdnern Gerald Adler/Fethi Aouissi beim Stande von 2:7 noch im Anfangsstadium steckte, da in den ersten Aufnahmen nur jeweils wenige Punkte vergeben wurden.  Sie erlebte dann erst kurz vor sechs Uhr glücklich ihren Abschluss, nach zähem Widerstand der Tramplers hatten sich Gerald und Fethi mit 13:8 durchgesetzt.

In den Halbfinals gab es zwei Begegnungen, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Fabian Böttcher (Chemnitz) und Dieter Büttner (Dresden) verpassten Jule Fahrenkrog-Petersen und Ronald Gallo (Leipzig), die zuvor immerhin die Turniermitfavoriten Stephan Weigel (Chemnitz) und Stefan Lauche (Dresden) mit 13:3 ausgeschaltet hatten, in wenigen Aufnahmen gnadenlos eine Fanny.

Ausgeglichener ging es dann im anderen Halbfinale zu. Gerald und Fethi trafen hier auf Lali und Peter, die Chemnitz Open-Sieger von 2016, wobei Fethi und Lali jeweils als Tireure fungierten. Den Ausschlag gab hier die bessere Trefferquote von Fethi, sodass sein Team nach insgesamt neun Aufnahmen letztlich unangefochten mit 13:4 gewann.

Die Sonne hatte den Chemnitzer Veranstaltern den ganzen Tag treu zur Seite gestanden, zum großen Finale verabschiedete sie sich dann leider. Da auch keine große externe Lichtquelle beschafft werden konnte, wie zuletzt noch beim Turnier in Jena, musste man sich auf die standardmäßig auf dem Schloßberg vorhandenen Laternen beschränken, mit der Folge, dass das Licht immer schummriger wurde.

Somit war qualitativ hochwertiges Pétanque nur in den ersten Aufnahmen zu sehen, gegen Ende häuften sich dagegen die Fehlschüsse, und auch die Leger konnten das Terrain nicht mehr gut lesen.

Herausragend war aber immerhin der spannende Verlauf: Fethi und Gerald gingen zunächst mit 3:1 in Führung, lagen dann zwischenzeitlich mit 5:6 hinten, um dann in einer überragenden Aufnahme durch gut hineingelegte letzte Kugeln den Spielstand auf 9:6 zu schrauben.

Die Weichen scheinen für die Dresdner auf Sieg gestellt, als Dieter unvernünftigerweise in der nächsten Aufnahme mit seiner letzten Kugel schießt und dabei versehentlich das inzwischen durch einen fluoreszierenden Artgenossen ersetzte Schweinchen nach vorne zieht. Fethi legt seine letzte Kugel problemlos hinein – es steht 11:6.

Dann aber beweisen Fabian und Dieter Stehvermögen im Dunkeln und holen Punkt für Punkt auf, bis es schließlich 11:11 steht. Fabian legt nun eine Kugel vor, die Gerald erst im zweiten Versuch übertrifft. Fabian legt überzeugend nach, sein Team hat wieder den Punkt. Fethis Schuss rauscht in die Dunkelheit, ist ebenso erfolglos wie Geralds nachfolgende Legkugel. Fethi verlegt nun seine restlichen Kugeln, Fabian bindet aber dann den Sack nicht gleich zu. Dies bleibt schließlich Dieter vorbehalten, dessen Kugel an die Punktkugel von Fabian andockt. Der Sieg ist eingetütet, und zum ersten Mal seit 2003 steht mit Fabian Böttcher wieder ein einheimischer Spieler ganz oben auf dem Siegespodest der Chemnitzer Stadtmeisterschaft!

 

Endergebnis A-Turnier:

 Sieger: Fabian Böttcher/Dieter Büttner (Chemnitz/Dresden; 13:11 im Finale)

 Finalisten: Gerald Adler/Fethi Aouissi (Dresden)

 Dritter Platz:

Peter Adrian/Lali Lali (Jena) und Jule Fahrenkrog-Petersen/Ronald Gallo (Leipzig)

Viertelfinalisten:

René Braun/Sandra Fritsche (Chemnitz; 9:13 gegen Böttcher/Büttner); Fabio Trampler/Heiko Trampler (Hamburg; 8:13 gegen Adler/Aouissi); Tangi Andro/Albert Wendt (Chemnitz/Dresden; 11:13 gegen Adrian/Lali); Stephan Weigel/Stefan Lauche (Chemnitz/Dresden; 3:13 gegen Fahrenkrog-Petersen/Gallo)  

 Endergebnis B-Turnier:

 Sieger: Leo Schwarze/Stephan Iltschev (Leipzig; 13:7 im Finale)

Finalisten: Uwe Schwartz/Matthias Saddey (Leipzig/Kahla)

Dritter Platz: Antje Huißmann/Heri Gödde (Paderborn; 13:7 im „kleinen Finale“)

Vierter Platz: Helena Frei/David Möller (Stahlball Leipzig/Chemnitz)

Knapp geschlagen: Gerald und Fethi
Vize im B: Matthias und Uwe
Freude über den Sieg im Halbfinale: Dieter und Fabian
Lali Lali
Peter Adrian
Gerald Adler
Zum Schluss nur Zuschauer: Tangi Andro
Weitere Zuschauer betrachten das Geschehen von unten…
…und von oben!
Rechtsradikale auf dem Schloßberg? Nein, das ist nur eine typische Armhaltung beim Boulespiel!