[Bericht vom Jugendboulecamp 2023 Dresden von Arend Köhn] „Hallo Freunde! Ich bin‘ s mal wieder mit einem Bericht vom Jugendboulecamp. Das findet jetzt schon mehrere Jahre ohne Unterbrechung (bis auf Corona) statt. Angefangen hat alles mit dem lieben Andreas und Sabine. Da waren viele Jugendliche aus dem ganzen Verband dabei und es wurden Camps aufgeschlagen, die denen bei Festivals ähneln 😉 Legendäre Ereignisse wie ein nächtlicher Gewittersturm mit Übernachtung in stinkenden Vereinskabinen kamen dabei herum. Generell mochte ich das Camp als Jugendlicher immer. Es war schön mit Gleichaltrigen von überall her Boule zu spielen, zu grillen, zu bolzen oder zu schnacken. Dieses Event wollten Tali, Kimi und ich nicht aussterben lassen und so organisierten wir das 2. Jahr in Folge ein neues Boulecamp.
Schon die Vorbereitungen waren, insbesondere für mich, nicht einfach. Es musste viel geklärt werden. Die Finanzen waren nicht klar, Absprachen mit Schule und den Sportfreunden 01 waren nötig und nicht zuletzt viele Telefonate und Chats mit besorgten Eltern mussten geführt werden. Bei einigen Sachen dabei war mir Tali schon vorher eine große Unterstützung, die mir z.B. dabei half, ein Rahmenprogramm zu erstellen. Ein ganz großes Lob nochmal dafür! Als dann alle Anmeldungen von den Schülern bei mir eingingen, konnte es schon fast losgehen.
Pünktlich am Montag den 03.07. ging es bei uns auf dem Vereinsgelände los. Kimi holte direkt ein paar der Jüngsten aus der 5. Klasse bei der Schule ab, wie ein großer Bruder. Tali und ich sorgten für Snacks und dann ging es auch schon los. So stürmisch wie es an den drei Tagen war. Es waren sieben Fünftklässlerinnen, ein Sechstklässler, zwei Siebtklässlerinnen, zwei Achtklässlerinnen, eine Lehrerin und Tali, Kimi, und ich. Eine schöne, aber dennoch dynamische Zusammensetzung, inklusive drei Oskars.
Nach ein paar Erwärmungsspielen war es dann soweit, der Erstkontakt mit Boule, zumindest für einige. Dabei war mir die Ehre zuteil, die ersten Regeln zu erklären und Wurftechniken zu vermitteln. Bei den Jüngsten nicht immer so leicht. Doch im großen und ganzen waren alle mit Talent gesegnet und eifrig bei der Sache. Die Sonne schien, etwas zu stark, genauso war der Wind ziemlich böig. Doch alle machten unbeeindruckt weiter und es wurde sogar noch Fußball mit Kimi und mit mir gespielt. Am Ende war ich eher K.O. als die Kiddies. Mittags wurde noch gegrillt, um die hungrigen Mäuler zu stopfen. Auch das war nicht immer einfach, weil es natürlich immer Extrawünsche gab. Doch letztendlich sind alle satt geworden.
Am Ende des Tages besuchte uns noch unser Jugendwart, der Stephan Weigel aus Chemnitz und brachte den Pokal, Medaillen (für das Turnier) und gute Laune mit. So ging der Tag zu Ende und die meisten Kinder fuhren auch wieder nach Hause. Nur die beiden Siebtklässlerinnen, blieben mit Tali und mir auf dem Vereinsgelände. Ein Abendfeuer ließ den Tag stimmungsvoll ausklingen.
Der Dienstag ging genauso zügig los wie der Montag zuvor. Nachdem Tali, die beiden Mädels aus der 7., ich und Kimi (der immer Abends blieb und früh zurück kam), gefrühstückt hatten, kamen schon alle anderen. Wir bauten eine Stationsarbeit mit Punktvergabe auf. Das wurde von allen gut aufgenommen. So wurde sich schon hier gebattelt. Am Ende siegte jedoch die Erfahrung von unserer Mia, die den kleinen Legerwettbewerb für sich entschied. Doch auch alle anderen schlugen sich achtbar und können wirklich auf sich stolz sein. Es war schon ein Fortschritt nach dieser kurzen Zeit erkennbar. An beiden Tagen wurde natürlich auch munter gespielt, das bedeutet, es wurden einige Partien ausgetragen. Da hatten alle ihren Spaß. Ein Manko an diesem Tag war das Mittagessen. Es gab Pizza, was zuerst eigentlich super klingt, aber leider hatte die Pizza eine Stunde Verspätung. Das Genörgel war natürlich groß und ich wurde 20 mal gefragt, wann die Pizza denn da sei. Als dann das Lieferauto am Horizont erschien, sah der Pizzabote eine Horde auf sich zu stürmen. Kurzzeitig war die Welt wieder O.K., am Ende war die Pizza natürlich nicht ausreichend. Das ist sie ja aber nie.
Am Nachmittag kamen dann ein paar Vereinsmitglieder. Da hätte ich mir mehr Beteiligung gewünscht. Es war trotzdem schön. Vor allem Fethi war sehr beliebt und gab etwas von seiner Erfahrung weiter. Auch hier nochmal Danke für alle, die da waren! Dann wurde noch gemeinsam gespielt, zumindest mit den Kindern, die noch da waren. Zum Abend wurde das dritte Mal innerhalb von zwei Tagen gegrillt. In der Zeit bin ich ein richtiger Grillmeister geworden oder ein Räuchermännchen, wie man es nimmt :-D.
Am Abend wurde erst Federball gespielt, bis es nicht mehr ging und dann noch ein Lagerfeuer gemacht. Zu uns gesellten sich dann auch noch ein Fuchs und später ein Hase. Da stellt sich natürlich die Frage, ob das der Ort ist, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen? Die beiden Mädels aus der 7. Klasse (Verena und Emily) mussten wir ins Bett scheuchen. Ich glaube Tali und ich waren viel erschöpfter als die beiden. Unglaublich was alle Kinder für eine Energie haben. Das war‘s dann schon mit Tag zwei.
Am nächsten Tag war der große Tag für alle gekommen. Der Turniertag! Natürlich waren alle aufgeregt. Auch ich, weil ich vor der Wetterprognose Angst hatte. Es war Sturm, Gewitter und Starkregen angesagt. So hätten der Wind und das schlechte Wetter den Sieg davon getragen. Tali und ich bereiteten trotzdem alles vor, wie bei einem richtigen Turnier. Natürlich gab es Teams, Startnummern und Zulosung mit Tuvero. Es wurden drei Runden Schweizer System gespielt mit acht Teams. Dabei musste Kimi für einen der drei Oskars einspringen, da einer krank wurde. Als Überraschungsgäste kamen die Gersdorfer von Hartmut noch dazu. Das Turnier wurde angepfiffen und die ersten 45 Minuten konnten beginnen. Es wurde freudig gestartet und hochkonzentriert gespielt. Immerhin gab es einen Pokal und Medaillen zu gewinnen. Auf der Bahn 1 in der ersten Runde kam es schon direkt zum Duell der vermeintlichen Favoriten. Das Team von Kimi spielte gegen das Team von Mia. Beide sind schon sehr turniererfahren und Mia war sogar Siegerin des B-Turniers bei der letzten Jugend-DM. Das Topspiel war auch genauso spannend und ging am Ende knapp 13 zu 11 für Kimi aus. Die Gersdorfer verloren ihr erstes Spiel deutlich gegen die beiden starken Tilman und Maciek, die ein wirklich beeindruckendes Turnier spielten.
In Runde zwei gab es dann das nächste Topduell, wo Tilman gegen Kimi antrat. Natürlich war auch hier wieder Kimi der Favorit. Doch am Ende konnten sich Maciek und Tilman stark mit 13 zu 9 durchsetzen. Kimi und Gustav haben bis zum Ende gekämpft, doch mussten sich geschlagen geben. Frau Heda (die Lehrerin) und Martha holten sich auch ihren 2. Sieg, nachdem sie in der erste Runde fast eine Fanny ausgeteilt hatten. Die Teamchemie stimmte und Frau Heda war, wie immer, sehr ehrgeizig.
Runde drei startete dann natürlich ebenso spannend. Es ging um den Einzug in das Finale! Nach einer erneuten Grillpause, bei der ausnahmsweise mal Hartmut grillte und nicht ich (Danke dafür lieber Hartmut), wurde los gespielt. Frau Heda und Martha machten es sehr gut, doch Maciek und Tilman waren jetzt richtig eingespielt und gaben den beiden keine Chance. So gewannen die beiden 13 zu 5 und waren auf 1 gesetzt. Jetzt stellte sich die Frage, wer kommt noch ins Finale? Nach Runde 2 gab es 3 Teams mit 2 Siegen, die beiden Gersdorfer, Frau Heda und Martha und Emily und Verena (7. Klasse). Die Favoritenteams um Mia und Kimi konnten sich überraschend nicht durchsetzten. Da sieht man, dass bei Boule alles möglich ist! Die Platzierungen wurden von Tali fertiggestellt und am Ende war klar, dass Casey und Collin aus Gersdorf im Finale gegen Maciek und Tilman spielen werden.
Auch wenn ich jetzt nicht mehr die genauen Ergebnisse der Finals mehr habe, kann ich sagen, sowohl das kleine Finale als auch das große Finale waren spannend. Das Spiel um Platz drei war ein echter Krimi und dauerte auch am längsten. Beide Teams waren lange auf Augenhöhe. Hier siegte jedoch die Erfahrung und der Ehrgeiz von Frau Heda, die den Sieg klar machte. Das Finalspiel wurde anfangs deutlich von Colin und Casey dominiert, aber Maciek und Tilman kämpften sich auf 6 Punkte heran. Am Ende trat wieder der Fluch der Revanche in Kraft. Der hat mich selbst schon zur Weißglut gebracht. Herzlichen Glückwunsch an die Gersdorfer zum Titel ,,Sieger des Jugendboulecup“, was aktuell leider das einzige mir bekannte Jugendturnier im Verband ist. Glückwünsche auch an Maciek und Tilman für den Vize und natürlich an Frau Heda und Martha für einen starken 3. Platz. Alle anderen haben auch toll gespielt und brauchen sich nicht zu verstecken. Es war für viele das erste Turnier. Es hatten alle Spaß und ich hoffe doch, einige sehe ich bei mir in der AG nächstes Schuljahr wieder. Das Wetter hat auf wundersame Weise auch gehalten und das JBC konnte einen schönen Abschluss finden.
Als alle freudig verabschiedet waren, war ich etwas erleichtert, aber auch etwas traurig. Es war eine schöne Zeit, aber auch eine anstrengende. Lohnen tut es sich alle mal!
Zum Abschluss meines Jugendboulecamps, war ich noch zum Sommerfest am Sempergymnasium eingeladen. Dort durfte ich dann einen Boulestand betreuen, bei dem mich Tina unterstützte. Ohne Tinas Hilfe wäre ich dort sicher umgekippt, denn der Platz war natürlich auch in voller Sonne und ich war schon etwas angezählt! Auch hier traf ich einige meiner Kinder vom Camp wieder, die wieder spielen wollten. Der Hype wollte gar nicht mehr abreißen und genau das will ich ja auch erreichen. Der LaBR und auch der PV Ost brauchen solche Veranstaltungen! Also hier mein Appell an alle Verbandsmitglieder: Es ist eine der wichtigsten Aufgaben sich in der Jugendarbeit zu engagieren! Wer auch nur ein bisschen Zeit hat, sollte das unbedingt in Angriff nehmen, denn die Jugend ist unsere Zukunft! Das zeigt sich bei den Jugendboulecamps immer wieder, z.B. letztes Jahr an Mia und Emma, die wie schon erwähnt, direkt nach dem JBC Sieger des B-Turniers bei der DM wurden. Also macht mit! Wer dabei Unterstützung oder Ratschläge braucht meldet sich bei mir und wir machen den Verband gemeinsam stark!
Danke an alle die mich unterstützt haben, in jeglicher Hinsicht und an alle Leser die den Bericht lesen. Anmerkungen und Kritik sind natürlich erwünscht. Ich wünsche euch ein fleißiges Carreaux-Schießen und bis bald! Viele liebe Grüße Arend aus Dresden“
wow, schöne initiative 🥰 das sieht fantastisch aus! falls ihr dafür mal unterstützung braucht, gebt gern bescheid. lg und weiter so
Danke😊 Ist ein wichtiges Projekt für mich. Ich melde mich ;)
Eine tolle Aktion und ein schöner Beitrag! Danke
Danke auch für den netten Kommentar ☺️
Supertoll geschrieben wieder. Einfach ehrlich aus dem Bauch heraus und mega tolle Aktion! Respekt zur Durchführung und vor allem der Planung und Vorbereitung. Es lässt mein Pädagogenherz höher schlagen.
Aber ja, du hast recht. Die Jugend ist unsere Zukunft! Auch ein Lob an alle Beteiligten. MEGA!
Danke ich schreibe gerne mal 😊 Ja das Projekt ist mir wichtig und es ist zwar immer sehr anstrengend, aber auch immer spaßig.