Coppa Bellotto Dresden: Hannes und Luki gewinnen Regenfinale

Glückliche Sieger: Hannes und Luki

Den berühmten Canaletto-Blick gibt es in Dresdner Pétanquekreisen zwar schon lange nicht mehr zu bewundern, seitdem der ortsansässige Verein La Boule Rouge von seiner ursprünglichen Spielstätte in den Gärten des Japanischen Palais vertrieben wurde, doch auch nach der Verlegung auf das neue Vereinsgelände in der Meschwitz-Arena konnte sich die Coppa Bellotto weiter zu einer der renommiertesten Pétanque-Veranstaltungen im Osten Deutschlands entwickeln.

Dennoch – von einstmaligen Highlights mit über 40 teilnehmenden Doublettes, die auch aus entlegeneren Boule-Hochburgen aus In- und Ausland angereist waren, war das diesjährige Turnier weit entfernt. Gerade einmal 20 Teams waren am Start, und sie rekrutierten sich überwiegend aus Vereinen der unmittelbaren und näheren Umgebung, also aus Dresden, Leipzig und Chemnitz.

Das an diesem Tag eher durchwachsene Wetter konnte für diese geringe Ausbeute eher nicht als Ausrede herhalten, denn auf dem Voranmeldebogen war etwa die gleiche Anzahl vermerkt. Aber viele Pétanque-Interessierte werden es sich nach dem aufreibenden Ligaspieltag vom Vortag wohl zweimal überlegt haben, ob sie noch eine weitere Herausforderung hinzufügen wollten.

Die Hälfte der aktuellen Top-Ten-Spieler des PV Ost war gleichwohl am Start, wobei Stahlball Leipzig wieder einmal dominant war. Richtig dagegenhalten konnte aus Dresdner Sicht eigentlich nur das Duo Fethi Aouissi/Gerald Adler, das sich im Viertelfinale gegen seine Vereinskameradinnen Kristin Preißler/Anja Herrmann mühsam mit 13:9 durchsetzte.

Im Halbfinale erfolgte dann jedoch ein Totalausfall dieser beiden erfahrenen Spieler. Leger Gerald kam mit dem sich durch einsetzenden Regen verändernden Boden nicht mehr zurecht. Er wurde demoralisiert durch die zahlreichen auf dem Boden liegenden kleinen Steinchen, die vom Abwurfkreis kaum zu erkennen waren, und die, wurden sie versehentlich getroffen, den Verlauf der Würfe erheblich zu Ungunsten veränderten. Tireur Fethi verzichtete weitgehend auf das Schießen und passte sich an das Legeniveau seines Mitspielers an, sodass eine klare 4:13-Niederlage herauskam. Nutznießer waren die Stahlballer Kay und Robin Weissenborn, die somit ins Finale einzogen.

Dennoch kam es noch zu einem versöhnlichen Abschluss für Gerald und Fethi: Im Spiel um Platz 3 spielten sie auf einem anderen Platz, kamen dort weit besser zurecht und siegten souverän mit 13:3 gegen Vorjahressieger Fabio Trampler und dessen Spielpartner Devin Zimmermann.

Letztere hatten zuvor im Halbfinale auch schon relativ glatt mit 7:13 gegen ihre Stahlball-Kameraden Hannes Blechinger und Luki Weber verloren. Es war offensichtlich nicht ihr Tag. War vielleicht das Wetter schuld?

Dieses hatte für das Finale noch einiges an Kapriolen parat. Man wartete zwar noch eine halbe Stunde mit der Austragung, als der Regen dann aber kaum nachließ, entschloss man sich dennoch, mit zusammengebissenen Zähnen den Unbilden zu trotzen.

Hier gehen die Außenseiter Kay und Robin zunächst mit 3:0 in Führung. Die nächsten beiden Aufnahmen gehen an Hannes und Luki, aber sie machen jeweils nur einen Punkt. Gar keine Punkte werden in den nächsten beiden Aufnahmen erteilt, denn Kay nutzt den letzten Ausgang und befördert mit seiner letzten Schusskugel das Cochonnet ins Jenseitige.

Wird es wieder ein Mammut-Finale geben, wie zuletzt in Chemnitz? Immerhin, die Spieler geben sich Mühe und lassen sich zwischen den Würfen nur wenig Zeit. Kay und Robin gewinnen die nächsten beiden Aufnahmen mit jeweils einem Punkt. Und dann der Paukenschlag: Dreierpack für Hannes und Luki!

Jetzt scheinen die Favoriten auf Kurs und erzielen anschließend zwei weitere Punkte. Doch Kay und Robin geben nicht auf, nach 6:7 und 6:8 beginnt in der nun folgenden Aufnahmen die Primetime der Legekunst des Robin Weissenborn. Dagegen ist kein Kraut gewachsen, Hannes kann zwar eine Kugel sur place entsorgen, aber Robin legt einfach noch näher an die Sau heran. Und als Hannes dann wieder trifft, aber nicht mehr sur place, legt Robin einfach wieder bis auf 10 cm vors Ziel. Diesmal kann Hannes nicht mehr kontern, zwar legt Luki noch eine gute Kugel auf Punkt, aber diese wird diesmal von Kay sur place entsorgt. Der Lohn ist ein Dreierpack für die beiden!

Robin legt weiter gut, aber jetzt toppt ihn Luki, und es gelingt der Ausgleich: 9:9. Aber wer nun an eine spannende Fortführung des Matches glaubt, wird leider enttäuscht: Schon nach der nächsten Aufnahme ist Schluss!

Die Crux ist hier, dass Kay aus Versehen die eigene Kugel trifft, Robin dann aus lauter Verzweiflung 80 cm zu kurz legt und auch Kay das Ziel mit seinem Legewurf weit verfehlt. Das kann er dann mit seinem nächsten Wurf zwar noch korrigieren, aber zwei erfolgreiche Schüsse von Hannes (darunter ein Palet) und ein gelungener Legwurf von Luki sorgen fürs Endergebnis: 13:9!

 

Endergebnis A-Turnier:

Sieger: Hannes Blechinger/Lukas Weber (Stahlball)

Finalisten:  Kay Weissenborn/Robin Weissenborn (Stahlball)

Dritter Platz:

Gerald Adler/Fethi Aouissi (Dresden)

Vierter Platz:

Fabian Trampler/Devin Zimmermann (Stahlball)

Viertelfinalisten:

Michael/Lizzie (Leipzig; verlieren 7:13 gegen Hannes/Luki); Kai Lübke/Marco Lamz (Dresden/Stahlball; 6:13 gegen Kay/Robin);  Kristin Preißler/Anja Herrmann (Stahlball; 9:13 gegen Gerald/Fethi); Jens Riedel/Julian Schönbühler (Dresden/Stahlball; 6:13 gegen Fabian/Devin)

Vizecoppasieger: Robin und Kay
Platz 3 für Fethi und Gerald
Platz 2 im B: Fux und Valo
Siegen im B für DD: Tom und Tiddel!
Auch Platz 3 im B geht an DD: Nadin und Christoph S.!
Um diesen Pokal ging’s an diesem Tag!

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