LM Tête/Tireur, Leipzig: Jens Riedel erst auf 2, dann auf 1

Am Ende konnte er wieder strahlen: Jens Riedel

Der erste Tag der Veranstaltung gehörte wie gewohnt den Tireuren. 23 von ihnen hatten sich auf dem Pastis-Gelände eingefunden. Der jetzt für Dresden startende Leipziger und DM-Champion von 2014 Jens Riedel wurde naturgemäß auf den Schild des Favoriten gehoben.

Nach erfolgreich auf Platz 1 bewältigter Vorrunde bestätigte Jens die ihm zugedachten Vorschusslorbeeren auch weiterhin und gewann im Viertelfinale mit dem unglaublichen Ergebnis von 48:5 gegen den seit kurzem für Dresden auflaufenden Franzosen Laurent Mirabeau.

Im Halbfinale hatte er dann schon mehr zu kämpfen, denn Mario Weidner, der Shooting-Star aus der Oberlausitz, konnte das Ergebnis bis zuletzt knapp gestalten und verlor lediglich mit einem Abstand von zehn Punkten: 21:31.

Die Quote des Jens Riedel ging also um siebzehn Punkte nach unten, aber dennoch war niemand unter den Anwesenden bereit, auch nur einen Euro auf den Herausforderer im Finale zu setzen: den Dresdner Andreas Endler,  zumal dieser sich im Halbfinale mit einer eher nur durchwachsenen Leistung (19:15 gegen Karl Blütchen, Leipzig) durchgesetzt hatte.

Aber dann kam doch wieder einmal alles anders. Jens begann zwar standesgemäß in Atelier 1 mit einem Carreau sur place, und lag bis zur dritten Aufgabe in Führung, aber dann konnte Andreas mit einem Fünfpunkte-Treffer kontern. Jens‘ anschließender Schuss ergab nur einen Punkt, und mit einem Mal stand es 17:16 für Andreas. Das konnte Jens zunächst noch ausgleichen, aber aus der Ferndistanz von Atelier 3 schießend entsorgt Andreas anschließend sauber die eingeschlossene Kugel: 20:17.

Jens kontert sofort zum 20:20, nutzt aber im Atelier 4 die sich ihm nach einem Andreas-Fehlschuss bietende Chance nicht. Und es gibt erstmal keine weitere, denn aus sieben Metern trifft Andreas. Jens zeigt nun Nerven, sein nächster Abwurf misslingt völlig, und im übernächsten trifft er nur das Hindernis.

Andreas hingegen nutzt souverän seine nächste Chance und trifft wiederum aus der Ferndistanz. Vor der letzten Aufgabe, dem Sauschuss, steht es also 26:20. Da müsste Jens also gleich zweimal treffen, um seinen Titel doch noch zu verteidigen…

Dazu ist er sicher in der Lage, aber nicht an diesem Tag und nicht in diesem Finale. Andreas beendet das Spiel schließlich mit einem Cochonnet-Treffer aus acht Metern, und Jens braucht gar nicht mehr weiter anzutreten. Es steht 31:20, und Andreas ist der überraschende Sieger!

Den gesamten Ablauf des Finales könnt ihr übrigens auf diesem Channel noch einmal nachverfolgen:

Am nächsten Tag dann war gegen Jens kein Kraut mehr gewachsen. Unter 47 Teilnehmerinnen und Teilnehmern setzte er sich souverän mit sechs Siegen an die Spitze des Tête-à-tête-Feldes. Dabei wurden in den ersten zwei Runden zwei Damen relativ uncharmant abgefertigt: Ruth Skala (Kahla) mit 13:1 und Sabine Friedel (Dresden) mit 13:5. Erste ernsthaftere Gegenwehr gab es dann in der Gestalt von DM-Dauergast Stefan Lauche (Dresden), der gegen Jens immerhin 7 Punkte erreichte.

Dann das Highlight der vierten Runde: Der bis dahin ungeschlagene Fethi Aouissi (Dresden) stellt sich Jens in den Weg und unterliegt am Ende mit dem knappsten aller Ergebnisse. Jens kann erstmal durchatmen, muss aber anschließend gegen das Stahlball-Aushängeschild Lukas Weber wiederum auf der Hut sein, um am Ende mit 13:9 siegreich sein zu können.

Es kommt zum Showdown mit seinem Vereinskameraden Dan Stender, der zuvor auch fünf Matches gewonnen hat, u.a. gegen den frischgebackenen Tireurchampion Andreas Endler (13:8) und die Chemnitzer Ingo Wonsack und David Möller, die er jeweils knapp mit 13:10 besiegen konnte.

Aber Jens ist immer noch nicht zu stoppen und gewinnt wieder, diesmal mit 13:8. Damit fährt er als PV Ost-Vertreter-Nummer 1 zur DM nach Tromm, ebenso wie sein „Final“-Konkurrent. Als weitere Teilnehmer qualifizieren sich mit jeweils fünf Siegen Karl Blütchen auf Platz 3, der wiedererstarkte Patrick Lehmann (Dresden) auf Platz 4 sowie Heiko Kalies (Leipzig), den nach seiner Auftaktniederlage gegen Jule Fahrenkrog-Petersen (Stahlball) keiner mehr so richtig auf der Rechnung hatte, der aber das Kunststück fertigbrachte, in den letzten beiden Runden die Mitfavoriten Fethi Aouissi (13:12) und Andreas Endler (13:7) zu besiegen und denen somit das DM-Ticket streitig zu machen.

Geballte Entschlusskraft: Andreas Endler
Platz 3 im Tir: Karl Blütchen
Platz 1 bei den Damen und DM-Teilnehmerin: Christin Maur
Im Damenfinale unterlegen: Yvonne Kießig
Für einige peinlich: Die Vorrundenergebnisse im Tir
So ging es dann im Tir weiter
Platz 5 im Tête: Heiko Kalies
Platz 4: Patrick Lehmann
Platz 3: Karl Blütchen
Vize im Tête: Dan Stender

 

One Reply to “LM Tête/Tireur, Leipzig: Jens Riedel erst auf 2, dann auf 1”