Grand Prix Jena: Familien-Duell im Paradies

Sieger Jens und Fabio

Nach zweijähriger Coronapause trafen sich 28 Teams im Jenaer Paradies, um am Vortag der Mixte LM auch noch die Sieger im Doublette-Wettbewerb zu bestimmen. Die Teilnehmerliste las sich wie ein Who is Who des ostdeutschen Petanque-Rankings, auch wenn einige der zuletzt herausragenden Stahlball-Akteure diesmal abwesend waren. Dabei war aber wieder einmal unser ehemaliger Ranglistenprimus, die „lebende Legende“ Jens Riedel, der sich diesmal mit unserer Nachwuchshoffnung Fabio Trampler verbündet hatte.

Dessen Vater Heiko war auch am Start und hatte sich als Partner den nun in unseren Breiten ansässigen türkischen Elitespieler Emre Sevinc ausgesucht. Mit ihm zusammen schien er ungefährdet einem Start-Ziel-Sieg entgegenzusteuern, auch wenn sie ihr drittes Vorrundenspiel gegen Lokalmatador Christian „Schack“ Schache und den Horken-Kittlitzer Bastian Wienrich knapp mit 12:13 verloren.

Gegen die PV Ost-Urgesteine Hartmut Lohß und Volker Drusche gewannen sie dann im Achtelfinale klar mit 13:7, bevor sie dann in Viertel- und Halbfinale ihren Turbo vollends aufdrehten, denn jeweils zu Null wurden zunächst Albert Wendt und Marco Niemann und dann in der Neuauflage auch Schack und Basta geschlagen. Ausschlaggebend für diese Erfolge war im Wesentlichen die Tireurleistung Emres, dessen Trefferquote sich nicht nur gefährlich der 100-Prozent-Marke näherte, sondern der wiederholt den Gegner durch gezielte Carreau-sur-place-Würfe vor unlösbare Probleme stellte.

Im Finale trafen sie dann auf ein bis dahin ähnlich souverän auftetendes Team: Jens und Fabio. Diese hatten in der Vorrunde auch nur einmal verloren, nämlich mit 10:13 gegen die Stahlballer Hannes Blechinger/Paul Förster. Die nächsten Gegner, u.a. „Zauberer“ Dennis Rössler aus Weimar im Viertelfinale, wurden dann klar mit 13:1 und zweimal 13:4 abgefertigt. Eindrucksvoll vor allem der Halbfinalsieg gegen „Harlekin“ Gunnar Richter (Halle) und Patrick Lehmann (Horken-Kittlitz), die nach ihrem überraschend glatten 13:1-Viertelfinalsieg gegen Hannes und Paul, nun plötzlich überhaupt nicht ins Spiel kamen. Nach vier Aufnahmen stand es 0:12 gegen sie, bevor einige Unaufmerksamkeiten von Jens und Fabio sie immerhin noch auf 4:12 herankommen ließen.

Im Finale kam es dann also zum Familienduell, und diese Konstellation bewirkte Heikos Absturz in ein mentales Loch. Schon in der ersten Aufnahme verlegte er dreimal, was sein Sohn, unterstützt von Jens, gnadenlos ausnutzte. Von diesem 0:5-Auftakt erholte sich das Team dann nicht mehr, zumal auch Emre sich von den Konzentrationsschwächen seines Partners anstecken ließ und nun nicht mehr ständig traf. Nach vier unrühmlichen Aufnahmen war eines der kürzesten Endspiele in der PV Ost-Turniergeschichte beendet und gipfelte in Heikos entwaffnendem Eingeständnis: „Ich kann nicht gegen meinen Sohn spielen, das geht nicht!“

 

Finale, A-Turnier:

Jens Riedel/Fabio Trampler (Dresden) – Heiko Trampler/Emre Sevinc (Dresden/Stahlball): 13:0

Platz 3:

Bastian Wienrich/Christian Schache (Horken-Kittlitz/Jena) und Gunnar Richter/Patrick Lehmann (Halle/Horken-Kittlitz)

Halbfinale:

Jens/Fabio – Gunnar/Patrick: 13:4

Heiko/Emre – Bastian/Christian: 13:o

Viertelfinal-Verlierer:

Paul Förster/Hannes Blechinger (Stahlball) gegen Patrick/Gunnar: 1:13

Dennis Rössler/Frédéric Boulassel (Weimar) gegen Jens/Fabio: 4:13

Albert Wendt/Marco Niemann (Leipzig/Jena) gegen Heiko/Emre: 0:13

Heiko Neumann/Bernd Stracke (Oberlausitz) gegen Bastian/Christian: 6:13

Sieger im B-Turnier:

Tangi Warmuth/Dieter Büttner (Chemnitz)

Zweiter Platz B-Turnier:

Susann Hesselbarth/Ngo Tranh (Leipzig/Chemnitz)

Emre und Heiko
Basta und Schack
Patrick und Gunnar
Ausgezaubert? Dennis nach dem Viertelfinal-Aus