27. Stadtmeisterschaft Chemnitz: Hochklassiges Boule auf holprigem Boden

Die siegreichen Stahlballer: Devin und Valo

23 Doublettes gegenüber 22 im Vorjahr – man könnte meinen die Chemnitzer Open stagnieren auf mittelprächtigem Niveau. Aber dennoch ließ sich ein gewichtiger Unterschied erkennen: Waren 2024 überwiegend ältere Semester am Start, dominierte diesmal eher die Jugend, bestückt hauptsächlich durch eine nachrückende Front von Stahlballern, mit Namen, die man bisher in unserem Turnierzirkus noch nicht so gut kannte.

Probleme bereitete wiederum der zu bespielende Boden, eine Fläche, auf denen die Fußballer des VfL Chemnitz hin und wieder trainieren und demzufolge prägnant ihre Stollenabdrücke hinterlassen, die sich insbesondere bei trockenem Wetter riguros bemerkbar machen. Vereinsmitglieder des 1.CPC versuchten in der Vergangenheit zwar häufiger, das Terrain durch mühevolles Beharken von diesen Spuren zu befreien – so ganz gelungen waren diese Aktionen jedoch nicht, der Boden blieb holprig.

Somit gab es Unmut unter einigen Teilnehmenden, da eine “angenehmene“ Bespielung vermieden wurde. Stattdessen war genauestes Lesen des Bodens angesagt – eine Übung, die erfahrene und technisch beschlagene Pétanquisten allerdings nicht vor übergroße Probleme stellen sollte. So war es schon vor zwei Wochen bei der 55+-LM geschehen, als sich das auf dem Papier stärkste Team (Jens Riedel, Knut Fischer, Dieter Büttner) souverän durchsetzte.

Spielerische Klasse war auch im diesjährigen Finale vertreten, für das sich die jugendliche Nachwuchshoffnung Nick Zimmerle erstmals qualifizierte. Er spielte wiederum zusammen mit dem schon betagteren Stefan Dobbratz, der aber auch erst seit wenigen Jahren eine durchaus erfolgreiche Rolle im Chemnitzer Boulebetrieb spielt. Dieses Team hatte im Halbfinale die eigentlich favorisierten PV Ost-Legenden Hartmut Lohß und Ingo Wonsack klar besiegt, wobei Letztere nach erfolgreich gestalteter Vorrunde in ein Leistungstief gefallen waren.

Im Finale folgte nun aber das böse Erwachen. Die Stahlballer Valo Hauber und Devin Zimmermann dominierten in allen Bereichen, erlaubten sich kaum einen Fehler und benötigten für ihren souveränen Sieg lediglich vier Aufnahmen: 2:0 – 5:0 – 10:0 – 13:0. Hier zeigte insbesondere Valo, dass man auf dem schwierigen Boden durchaus erfolgreich legen kann, und auch Devins Schussausbeute war makellos. Insbesondere in Erinnerung bleibt dabei sein Wurf in der dritten Aufnahme, als er zwei nah hinter der Zielkugel liegende gegnerische Kugeln auf einmal wegschießt und damit den Weg für den zweiten Fünferpack seines Teams bereitete.

Endergebnis A-Turnier:

Sieger: Devin Zimmermann/Valo Hauber (Stahlball)

Finalisten:  Nick Zimmerle/Stefan Dobbratz (Chemnitz)

Dritter Platz: Hartmut Lohß/Ingo Wonsack (Chemnitz)

Vierter Platz: Lutz Rummel/Elias Kaasper (Weimar)

Viertelfinalisten:

 Roberto Weske/Gert Schwarz (Chemnitz; verlieren 0:13 gegen Devin/Valo); Thomas Bille/Hartmut Klatt (Halle; 0:13 gegen Nick/Stefan);  Maik Hoffmann/Frank Haase (Kahla; ??:?? gegen Hartmut/Ingo); Robin Weissenborn/Janine Hackl (Stahlball; 6:13 gegen Lutz/Elias)

Endergebnis B-Turnier:

 Sieger: Jan Bilitewski/Philip Schatzmann (Stahlball)

Finalisten: Stephan Weigel/Marcel Neumann (Chemnitz)

Dritter Platz: Peter Günther/Martin Jenke (Chemnitz)

Endergebnis C-Turnier:

 Sieger: Heiko Neumann/Patrick Lehmann (Horken-Kittlitz)

                                                                                                                                                     

Auf Platz 2: Nick und Stefan
PV Ost-Legenden auf Platz 3: Ingo und Hartmut