3. Frühlingsturnier Chemnitz: Spannung und Dramatik bis tief in die Nacht!

Das Chemnitzer Frühlingsturnier nimmt Fahrt auf: In seiner dritten Auflage versammelten sich 34 Triplettes, also satte 13 mehr als im Vorjahr, auf dem Chemnitzer Schloßberg, um die Boule-Freiluftsaison des PV Ost zu eröffnen.

34 Tripletten bei traumhaftem Wetter auf dem Chemnitzer Schlossberg
Gruppenbild auf dem Schloßberg: 102 Boule-Enthusiasten sorgen für Rekordbeteiligung!

Bei angenehm frühlingshaften, fast schon sommerlich anmutenden Temperaturen, erwartete die Spielerinnen und Spieler ein prall gefüllter Wettkampftag, der aufgrund der Zeitumstellung gefühlt schon um neun Uhr morgens losging und bis in die Nachtstunden hineinreichte.

Vier Vorrundenpartien im Schweizer System mit einem großzügig auf 75 Minuten festgesetzten Zeitlimit und einer anschließend garantierten Viertelfinalbegegnung in einem der vier K.-O.-Turniere sorgten dafür, dass sich niemand über eine zu geringe sportliche Auslastung beschweren konnte. Nein, im Gegenteil: bei erfolgreichem Viertelfinale wurde die Veranstaltung sogar automatisch zu einem Boule-Marathon von nicht weniger als sieben Spielrunden erweitert!

Wer also am Montagmorgen irgendwo auf der Matte zu stehen oder, schlimmer noch, bereits am Sonntagabend eine Arbeitsrunde fest eingeplant hatte, reagierte auf diese Regelung eher verschnupft. Ebenfalls war es schade, dass die Finalrunden, eigentlich die Höhepunkte eines jeden Turniers, nur von einer Handvoll Unentwegter bei schummriger Laternen-Beleuchtung verfolgt werden konnten.

Außerdem wird so manch einer über die berühmt-berüchtigten Chemnitzer Bodenverhältnisse geschimpft haben. Die Auflage schien noch härter als in den Vorjahren zu sein, die Unebenheit einiger Spielflächen erforderte mitunter Weitsicht: Derjenige, der sich rechtzeitig einen günstig liegenden Stein oder Zweig als Zielpunkt ausgeguckt hatte, von dem die Kugel auf ihrem unaufhaltsamen Abwärtsdrang gestoppt werden könnte, hatte eventuell die Chance, mal einen Punkt für sein Team zu verbuchen.

Aber die extremen Bedingungen waren eigentlich bekannt und nicht wirklich ein Argument, das gegen eine Anreise nach Chemnitz sprechen konnte. Und so kamen die Teilnehmer nicht nur zahlreich aus den etablierten PV Ost-Hochburgen sondern auch aus dem bayrischen Verband. Der Slowake Jano Kovacic sorgte für internationales Flair, spielt aber derzeit für seine Wahlheimat Dresden. Die Teilnahme der französischen Weltklassespieler Philippe Quintais und Philippe Suchaud, die auf dem Anmeldebogen entdeckt werden konnten, entpuppte sich hingegen als verfrühter Aprilscherz.

Ergebnismäßig konnten vor allem die drei angetretenen Teams aus Jena überzeugen, die sämtlich das A-Turnier erreichten und dort die Plätze 2, 3 (hier ergänzt durch Gastspieler Albert Wendt, Dresden) und 5 (mit Vorjahressieger Christian Schache) erreichten. Leipzig war zweimal im A-Turnier vertreten, scheiterte aber jeweils im Viertelfinale. Das Vordringen hierhin war für den nach einer mehrjährigen Turnierpause fulminant ins Rampenlicht zurückdrängenden Thomas Voigt sicher als Erfolg zu werten, zumal er sich mit zwei relativ “unbeschriebenen Blättern” umgeben hatte. Eher enttäuscht über das Abschneiden müsste hingegen der PV Ost-Ranglistenprimus Jens Riedel sein, dessen eigens für das Turnier verpflichtete “Legehennen” ausgerechnet im entscheidenden Moment die sie sonst auszeichnende Tätigkeit fast völlig einstellten (siehe Ergebnis unten!).

Chemnitz dürfte mit dem Erreichten nicht unzufrieden sein, gelang doch dem Vereins-Altmeister Hartmut Lohß immerhin der Sprung auf Platz vier (und das nach unglücklichem Ausscheiden im Halbfinale!), und verfügte man über eine weitere Präsenz im A-Viertelfinale in der Gestalt von Stephan Weigel und Marcel Neumann. Traditionsgemäß konnten wieder die C- und D-Turniere gewonnen werden, und auch im B-Siegerteam war man durch David Möller beteiligt.

Dresden war mit insgesamt 18 Spielern quantitativ gut dabei, zeigte auch die gewohnten Qualitäten, spielte aber insgesamt eher unglücklich, sodass nur Trostpreise ans Elbufer gezogen werden konnten.

Der Hauptpreis geht hingegen an die Saale. Vorjahressieger Bastian Pelz, Ex-Bundesligaspieler Hartmut Klatt und der aus Afrika eingeflogene Michael Kitsche haben sich mit 13:12 ins Finale gezittert und spielen nun gegen Peter Adrian, Torsten Hubel und Volker Drusche aus Jena. Die Lichtverhältnisse sind wie erwähnt schlecht, bei der Qualität müssen wir also Abstriche machen. Aber der Verlauf ist auch hier zunächst knapp und spannend. Dann, beim Stand von 9:8 verfehlt der in den Runden zuvor sensationell schießende Peter jedoch eine entscheidende Kugel. Es steht nun 11:8, aber Jena gibt noch nicht auf. Das Vorleger-Duell zwischen Hartmut und Volker verläuft unentschieden, dann gelingt Torsten eine bessere Kugel, die nun Micha zweimal nicht wegbekommt. Jena gelingen drei Punkte, es steht pari…

Nur schade, dass kaum Publikum die siegentscheidende Aufnahme zu sehen bekommt. Hartmut gewinnt das erste Legeduell gegen Volker mit 40 zu 60 Zentimetern. Der Schuss von Peter rauscht vorbei, aber Volker gelingt ein sensationeller Legwurf zwingend auf 5 cm hinter die Sau. Micha verschießt, und der Kugelvorteil ist fast schon eingebüßt. Wie soll in dieser Dunkelheit überhaupt noch ein Treffer gelingen?

Doch Micha justiert neu, und diesmal gelingt ihm der Glücksschuss. Sichtlich entnervt verlegt Torsten zweimal klar. Auch Peter gelingt es nicht, die Distanz zum Cochonnet zu verkürzen. Das schafft Hartmut zwar auch nicht, dafür dann aber Bastian, der sich auf die Hartmut-Kugel auflegt und diese zum Sieg stößt!


A-Turnier:

Finale: Bastian Pelz / Michael Kitsche / Hartmut Klatt (Halle) – Peter Adrian / Torsten Hubel / Volker Drusche (Jena): 13:11

Spiel um Platz 3: Andrey Kriwoscheew / Karla Kopitzsch / Albert Wendt (Jena/Jena/Dresden) – Heiko Plötz / Andreas Endler / Hartmut Lohß (Dresden/Dresden/Chemnitz): 13:7

Halbfinals: Bastian / Michael / Hartmut K. – Heiko / Andreas / Hartmut L.: 13:12

Peter / Torsten / Volker – Andrey / Karla / Albert: 13:0

Viertelfinals: Bastian / Michael / Hartmut K. – Edeltraut Lorenz / Diana Scheffler / Jens Riedel (Leipziger Land/Leipzig/Leipzig): 13:8

Peter / Torsten / Volker – Manja Adlt / Christian Schache / Marco Niemann (Jena): 13:10

Andrey / Karla / Albert – Roman Krassa / Stephan Weigel / Marcel Neumann (PC Egrensis/Chemnitz/Chemnitz): 13:6

Heiko / Andreas / Hartmut L. – Hakka Jähnig / Thomas Engelhardt / Thomas Voigt (Leipzig): 13:3

B-Turnier:

Finale: David Möller / Andreas Runck / Andreas Rümpel (Chemnitz/Dresden/Rumkugeln Dresden) – Lore Vecile / Tita Vecile / Wolfgang Paasch (Hof): 13:11

Spiel um Platz 3: Heiko Kastner / Veikko Dähne / Thomas Hoffmann (Halle) – Ruth Skala / Frank Haase / Matthias Saddey (Kahla): 13:9

C-Turnier:

Finale: Michael Balazs / Dieter Neubert / Detlef Schwede (Chemnitz) – Jörg Kriebel / Paul Förster / Mathias Häusler (Dresden): 13:1

D-Turnier:

Finale: Rita Böttcher / Hubert Wege / Gert “Karo” Schwartz (Chemnitz) – Christina Rose / Robin Klass / Frank Hellriegel (Leipziger Land): 13:6

2 Replies to “3. Frühlingsturnier Chemnitz: Spannung und Dramatik bis tief in die Nacht!”

  1. Stimmt! Ich hab‘ mich da wohl verguckt, sorry. Wird sofort geändert!