Nach dem Ausstieg des langjährigen Sponsors NOVOTEL sah sich der PV Ost gezwungen, eine neue Formel für die Ausrichtung des traditionellen Jugendboulecups zu finden, und dies gelang – dank der Mithilfe des Bouleclubs Leipziger Land – zur vollsten Zufriedenheit. Anstelle des Parkgeländes am Schwanenteich in der Leipziger Innenstadt konnte das neue Boulodrom in Borna-Blumroda als Austragungsort gewonnen werden, eine Wahl, die auch nach gründlichster Überlegung nur Vorteile bietet. Aufgrund der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Bahnen konnte das Teilnehmerfeld offen gehalten werden, sodass eine Rekordzahl von 13 Doublettes mit Spielern und Spielerinnen im Alter zwischen elf und siebzehn Jahren gemeldet hatte.
Bezüglich der Herkunft der Teilnehmer besteht allerdings noch Luft nach oben. Aufgrund tatkräftiger Mithilfe verschiedener PV Ost-Aktiver konnte der Bekanntheitsgrad des Pétanquesports zwar an vereinzelten Standorten auch unter Jugendlichen gesteigert werden – so geschehen in den traditionellen Stützpunkten Leipzig und Dresden, aber auch im erweiterten Umfeld von Chemnitz (Gersdorf und Olbernhau). In Halle, das in der Vergangenheit auch schon beim Jugendboulecup Präsenz gezeigt hatte, scheiterte die Teilnahme diesmal an organisatorischen Widrigkeiten. Nicht jede Schule kann ihren Zöglingen eben eine Freistellung just am letzten Schuljahresmittwoch ermöglichen, viele befinden sich dann auf Klassenfahrt oder sind in anderen Projekten involviert.
So trafen sich in Borna im Wesentlichen wieder die üblichen Verdächtigen, die sich schon vorher auf anderen PV Ost-Jugendbouleveranstaltungen begegnet waren. Von den wenigen absoluten Neulingen bezahlten einige Lehrgeld, so etwa die Abordnung der Klasse 6A des Gymnasiums Olbernhau, die sich aber am Ende der Veranstaltung fest vornahm, im kommenden Schuljahr so hart zu trainieren, dass dann im nächsten Schuljahr die Hauptpreise abgeräumt werden können.
Andere wiederum starten gleich von null auf hundert. Marianne Schnabel und Josefine Seltmann aus Gersdorf hatten in ihrer Schule das ganze Jahr über an einer von CPC-Aktiven geführten Boule-AG teilgenommen und sich dabei schon erstaunliche Pointeur- und Tireurfähigkeiten angeeignet. Diese reichten ihnen bis zum Vorstoß ins Finale!
Dort wurde ihnen freilich vom Dresdner Thi Dinh Vu und der Leipzigerin Patricia Stehr die Grenzen aufgezeigt. Diese beiden verfügen bereits über mehrjährige Bouleerfahrung und auch über gute Gene: Patricia ist die Tochter der im PV Ost als „Legehenne“ oft erfolgreichen Regina Stehr, und Thi verfügt als „Fern-Ostler“ sowieso schon per se über die für diesen Sport erforderliche Gelassenheit. Somit war es nicht verwunderlich, dass diese Kombination im Finale klar siegte und den von der Chemnitzer Gravierwerkstatt Wolf gestifteten Pokal in die Höhe recken konnte. Wobei nur noch ungeklärt ist, in welcher Stadt dieser nun seine endgültige Heimat finden wird…
Wenn es noch etwas zu bemängeln gibt, dann vielleicht die knallheiße Sonne, die den ganzen Tag erbarmungslos herunterbrannte, und der man, sofern man spielen musste, auch schlecht entkommen konnte. Aber auch hier bietet Borna eine optimale Lösung: In den Spielpausen konnte man in die kühlen Innenräume flüchten und sich dabei gleichzeitig auch am hervorragenden Vereins-Catering-Service erfreuen. All dies zusammen ergab ein gerundetes Bild, das dazu führte, dass dieser Tag den Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Das Endklassement:
1.Thi Dinh Vu / Patricia Stehr (Dresden/Leipzig), 2.Marianne Schnabel / Josefine Seltmann (Gersdorf), 3.Benjamin / Theodor, 4.Eric / Tim, 5.Philipp / Arend (Dresden), 6.Tim Schwartling / Laurin Marx (Leipzig), 7.Moritz / Tim, 8.Stan Roppert / Felix Wagner (Gersdorf), 9.Atalie / Talena / Justus, 10.Emily Steinert / Marlene Rößner (Olbernhau), 11.Kimi / Vincenzo, 12.Sophie / Sophie, 13.Läticia Ihle / Glenn-Maureen Schröder (Olbernhau)
War ein schönes Turnier