10. Winterturnier Dresden: Dan und Micha dominieren Jubiläumsevent!

Glückliche Sieger: Micha und Dan

Das in der Boulehalle von LaBouleRouge veranstaltete Winterturnier wird seit 2009 ausgetragen, damals noch mit nur 17 teilnehmenden Doublettes. Es entwickelte sich aber im Laufe der Zeit zu einer in der Ost-Region bis hinauf nach Berlin angesehenen Veranstaltung, die auch internationales Flair entwickelte, dadurch dass Spieler und Spielerinnen aus Polen und der Tschechischen Republik wiederholt zu den gern gesehenen Gästen gehörten.

Auch das Jubiläumsturnier war gut besucht, das auf 28 Teams limitierte Teilnehmerfeld wurde nur um eins unterschritten. Jedoch fehlte diesmal die internationale Beteiligung, und auch die Berliner (Norman Wessbecher, der amtierende Leipzig SM-Champion, plus Sascha Bohsung) waren nur zu zweit angetreten. Ein weiterer Teilnehmer repräsentierte – ganz allein auf seinen breiten Schultern – die gesamten alten Bundesländer: Reinhard Schatz aus Bochum.

Letzterer spielte diesmal mit dem Dresdner Jörg Kriebel und erreichte das Viertelfinale, während sein bisheriger Standard-Mitstreiter Gerald Adler noch einen draufsetzte und zusammen mit seinem neuen Partner William Kern (Stahlball Reudnitz) bis ins Halbfinale des A-Turniers vorstieß, nachdem man zuvor im Achtelfinale immerhin die renommierten Berliner eliminiert hatte.Hier freilich hatte man krachend die Endhaltestelle erreicht, denn gegen die Kombination Dan Stender (Dresden, Titelverteidiger) und Michael Kitsche (Halle, anstelle des nicht anwesenden anderen Titelverteidigers Jens Riedel/Leipzig) war der Köcher dann leer, man zog sich gegenseitig durch erbrachte Nicht-Leistungen auf den Boden und unterlag sang- und klanglos mit 2:13.

Spannender ging es in der anderen Vorschlussrunde zu, bei dem vier Dresdner Vereinskameraden den Finaleinzug unter sich ausmachten. Dabei deutete die Tendenz schon nach wenigen Aufnahmen klar in Richtung Sieg für Hanns-Werner Leithold und Tom Tschintscharadse, denn Patrick Lehmann und Fethi Aouissi kamen zu Beginn einfach nicht ins Spiel und mussten den Gegner bis aus 9:1 davonlaufen lassen.

Dann drehen Patrick und Fethi die Aufgabenverteilung, und Patrick erreicht wiederum die Tireur-Glanzform, die ihn am bisherigen Turniertag ausgezeichnet hat. Fethi legt nun sehr konstant, was auf dem fast unberechenbaren Boden, auf dem effektiv gebremste Flachwürfe die bessere Option darstellen, einem kleinen Kunststück gleichkommt. Hanns-Werners Leg-Ausbeute beschränkt sich nun auf etwa ein Drittel gelungene Würfe, während Tom, der in der ersten Phase durch einige beeindruckende Carreau-sur-Place-Schüsse wiederholt für Raunen unter den Zuschauern gesorgt hat, mit seiner Trefferquote ebenfalls abbaut.

Der Applaus gehört nun Patrick, dessen zwei beim Stand von 8:11 kurz nacheinander abgefeuerten Sur-Place-Schüsse von Tom nur einmal gekontert werden können. Es ergibt sich der Gleichstand, das Momentum spricht nun für Patrick und Fethi.

Doch die Aufholjagd hat auch psychologisch einiges abverlangt, und in der nachfolgenden Aufnahme erfolgt beinahe folgerichtig eine Abnahme der Konzentration, die Hanns-Werner und Tom letztendlich den Sieg sichert, auch wenn HW erst die letzte von drei “Legwurf-für-Schluss“-Optionen effektiv nutzen kann.

Das Finale kann die zuvor erlebte Spannung dann nicht mehr bieten. Vielleicht liegt es ja auch an der frostklirrenden Winternacht, die den Aufenthalt in den unbeheizten Bouleräumen immer ungemütlicher macht und somit die frierenden Zuschauer ein rasches Ende der Veranstaltung herbeisehnen lässt.

Micha und Dan entsprechen diesem Wunsch durch gnadenlos effektives Spiel, während ihre Kontrahenten nach der zuvor erbrachten mentalen und physischen Anstrengung immer noch durchhängen. Das Ende ist daher schnell erzählt: Nach zwei Aufnahmen steht es schon 8:0, wobei vor allem Micha die fruchtlosen Legeversuche seiner Gegner mühelos übertrumpft. Die nächste Aufnahme ist dann wieder umkämpfter, aber Tom hat Pech mit einer Casquette, die dem Gegner einen weiteren Punkt besorgt.

Nun scheint der Widerstand endgültig gebrochen, HW verlegt in der nächsten Aufnahme dreimal, Tom einmal, um dann in einem Verzweiflungsakt doch noch an der Sau zu landen.

Doch auch das ist vergebliche Liebesmüh, denn Micha gelingt es sofort, die Kugel herauszuschießen, ohne dabei die Sau zu bewegen. Tom kann zwar seinen Kunstwurf von eben reproduzieren, doch nun ist sein Team kugellos. Und das ist fatal: Eher aus Versehen befördert Micha beim Schießen die Sau ins Aus, drei Kugeln sind noch auf der Hand…

Auch in der letzten Aufnahme wehrt sich Team Tom/HW nach bestem Bemühen, doch nach nur drei gespielten Kugeln von Dan und einer von Micha steht der diesjähre Winterturniersieger dann endgültig fest!

Endergebnis A-Turnier:

Sieger: Michael Kitsche/Dan Stender (Halle/Dresden; 13:0 im Finale)

Finalisten: Tom Tschintscharadse/Hanns-Werner Leithold (Dresden)

Dritte Plätze: Gerald Adler/William Kern (Dresden/Reudnitz; im Halbfinale 2:13 gegen Michael/Dan) + Patrick Lehmann/Fethi Aouissi (Dresden; im Halbfinale 11:13 gegen Tom/Hanns-Werner)

Viertelfinalisten:

Stephan Weigel/Marcel Neumann (Chemnitz; 2:13 gegen Micha/Dan); Fabio Trampler/Heiko Trampler (Leipzig; 3:13 gegen Tom/Hanns-Werner);  Reinhard Schatz/Jörg Kriebel (Bochum/Dresden; 8:13 gegen Patrick/Fethi); Vincent Drews/Matthias Häusler (Dresden; 9:13 gegen Gerald/William)

       Endergebnis B-Turnier:

Sieger: Antje Müller/Jan Gosch (Halle)

Trotz Finalklatsche zufrieden mit Platz 2: Tom und Hanns-Werner
Begehrenswertes Ziel: Der Wander-Wintercup
Dritte Plätze: William, Patrick, Fethi…
…und links davon: Gerald
Sieger im B: Antje und Jan
Diesmal als Giraffe dabei: PV Ost-Ranglistenbeauftragter Stefan Lauche (DD, im Gespräch mit Alexander Breck, OL)