Zum wieder einmal organisatorisch äußerst gelungenen ersten Boule-Wochenende in der neuen Saison gehörte neben dem Ligaauftakt natürlich traditionell auch die Leipziger Stadtmeisterschaft. Sie wies diesmal 47 Doublettes als Teilnehmerzahl auf, also nochmal drei mehr als im Vorjahr. Dass die Gesamtzahl der versammelten Boulistinnen und Boulisten (94) trotz der verkehrstechnisch günstigeren Lage des Spielorts noch knapp unterhalb derer des Chemnitzer Frühlingsturniers von vor zwei Wochen (102) blieb, ist sicher mit darauf zurückzuführen, dass nicht für alle Beteiligte der Pétanque-Sport der alleinige Lebensmittelpunkt darstellt: Familie und/oder Arbeit fordern eben gelegentlich auch ihre Rechte. Und auch die Notwendigkeit der Übernachtung hatte für viele der Weitgereisten abschreckende Wirkung, denn entweder musste man einen Obulus fürs Hotelzimmer entrichten oder aber eine unbequeme Nacht im eigenen Zelt bzw. Pkw in Kauf nehmen, ohne die Aussicht auf eine erfrischende Dusche am nächsten Morgen.
Zur Einschreibung am Samstag dachte jedoch noch niemand an zukünftige Entbehrungen, sondern feierte zunächst nur das freudige Wiedersehen mit den Boulefreunden der anderen Vereine. 26 von ihnen kamen von La Boule Rouge Dresden und stellten damit doppelt so viele Teilnehmer wie das nächst zahlreich vertretene Team, Bamboule Halle. 13mal waren auch Chemnitzer am Start, von denen zwei allerdings noch nicht in den lokalen Verein eingetreten sind. Die weiteren Zahlen: Leipzig (12), Erfurt (7), Jena, Kahla und Leipziger Land (je 5), Weimar und Löbau (je 1). Zwei Spieler schrieben sich ohne Nennung eines Vereinsnamens in das Turnier ein.
Das im Vorjahr erstmals auch in Leipzig erprobte Maastrichter System wurde beibehalten, d.h. es gab drei Vorrundenbegegnungen im Schweizer Modus und die anschließende Zuordnung in die Subturniere A und B (je 16 Doublettes) sowie C (15), in welchen K.O.-Runden ausgespielt wurden. Der Vorteil war wie gehabt der zügigere Turnier-Ablauf, der ein „Mitternachts-Finale“, wie vor einigen Jahren schon einmal erlebt, von vornherein ausschloss, auch wenn am Ende des trotzdem langen Bouletags die Laternen natürlich immer noch auf ihr Einsatzrecht pochten.
Überraschungen blieben nicht aus, insbesondere der Durchmarsch der neuformierten Kombination Leopold Schwarze/Michael Tibo (Leipzig/Erfurt) ins A-Finale darf nicht unerwähnt bleiben. Im Viertelfinale schlugen die beiden Newcomer das erfahrene Duo Michael Kitsche/Hannes Blechinger (Halle), und im Halbfinale legten sie die klar favorisierten Peter Adrian/Volker Drusche (Jena) aufs Kreuz, insbesondere dank einer konzentrierten Legeleistung.
Im Finale hatten sie ihr Pulver dann freilich rasch verschossen, und die Erfahrung der Veteranen und Titelverteidiger Jens Riedel und Albert Wendt (Leipzig/Dresden) kam souverän zum Tragen. Jens erreichte damit, nach zuvor auch schon zwei Siegen mit Vereinskameradin Diana Scheffler, den vierten Leipziger Stadtmeistertitel hintereinander und etabliert sich somit immer eindrucksvoller als die konstanteste PV Ost-Größe, zumindest auf regionaler Ebene.
Sieger: Albert Wendt/Jens Riedel (Dresden/Leipzig; 13:2 im Finale)
Finalisten: Leopold Schwarze/Michael Tibo (Leipzig/Erfurt)
Dritter Platz: Bastian Wienrich/Christian Schache (Jena; 13:12 im kleinen Finale)
Vierter Platz: Peter Adrian/Volker Drusche (Jena)
Viertelfinalisten: Jan Gosch/Klaus Zimmermann (Halle); Michael Kitsche/Hannes Blechinger (Halle); Richard Wendt/Marco Niemann (Dresden/Jena); Andreas Endler/Hanns Werner Leithold (Dresden)
Endergebnis B-Turnier:
Sieger: Veikko Dähne/Michael („DXN“) Lorenz (Halle)
Finalisten: Michael Balazs/Detlef Schwede (Chemnitz)
Dritter Platz: Thomas Voigt/Thomas Engelhardt (Leipzig)
Vierter Platz: Jennifer Baer/Benjamin Müller (Dresden/Chemnitz)
Endergebnis C-Turnier:
Sieger: Regina Stehr/Hartmut Lohß (Leipzig/Chemnitz)
Finalisten: Manuela Schneider/Ingolf Schröter (Dresden)