Auf Anfrage seiner zahlreichen internationalen Gäste richtete Vladimir Glaser noch ein zusätzliches Herbstturnier aus, zu dem dann statt der avisierten über 40 am Ende allerdings lediglich 32 Doublettes antraten. Durch die kurzfristigen Absagen der dänischen, schwedischen und irischen Teilnehmer ging ein Teil des internationalen Flairs zwar verloren, die Holländer Kees van Oosten und Cor Westerman sowie drei Teams des PV Ost kompensierten diesen Verlust jedoch so gut es ging. Leider war die Terminplanung innerhalb des tschechischen Verbandes nicht ganz glücklich verlaufen, denn die gleichzeitige Ansetzung der WM-Qualifikation sowie eines weiteren Turniers in Valšovice verhinderten die Präsenz der herausragendsten tschechischen Spieler. Der PV Ost jedoch …
… hatte mit Jens Riedel (Leipzig) und Stefan Lauche (Dresden) Hochkaräter aufgeboten. Diese machten mit ihren Gegnern kurzen Prozess, u.a. mit Dan Stender und Christin Oestreich (Dresden), die infolge Lospechs schon im Achtelfinale die Segel streichen mussten. Mehr Glück hatten Ingo Wonsack und Detlef Schwede (Chemnitz), die auf dem Weg bis ins Endspiel „nur“ tschechische Konkurrenten aus dem Weg räumen mussten.
In diesem ersten deutsch-deutschen Finale seit Wembley 2013 versaubeuteln Jens und Stefan lediglich die erste Aufnahme, legen sämtliche Kugeln zu weit und handeln sich einen unerwarteten 0:4-Rückstand ein. Nun allerdings begeht Detlef den entscheidenden Fehler: Er wirft die Sau im ersten Versuch auf über zehn Meter und korrigiert anschließend zu stark. Die Sau befindet sich nun auf der Jens-Riedel-Wunschentfernung von knapp über sechs Metern, und diese Gelegenheit lässt sich der PV Ost-Ranglistenprimus nicht entgehen: Es beginnt ein makelloser Hundert-Prozent-Lauf, bei dem alle gegnerischen Legkugeln sauber entsorgt werden, teilweise mit Sur-Place-Einschüssen. Stefan nimmt sich an dieser Leistung ein Beispiel und wird ebenfalls zum Schieß-Wüterich, sodass in einigen Aufnahmen jede auch noch so weit vom Ziel befindliche Gegner-Kugel gnadenlos ins Jenseits befördert wird. Den Chemnitzern vergeht Hören und Sehen, die derartige Spieltaktik nicht gewohnten Prager Zuschauer staunen ob dieser eindrucksvollen Lektion. Allerdings müssen sie schnell hinschauen, denn das Finale wird in Rekordzeit durchgezogen. Auf Wiedersehen im nächsten Jahr, dann hoffentlich mit stärkerer Konkurrenz!
Link zu den Ergebnissen: http://czechpetanque.cz/turnaj.html?id=640