“Bamboule am Saaleufer“ besteht aus einem Turniertag Triplette und einem Tag Doublette und wurde nun bereits zum 16. Mal ausgetragen. Da aufgrund seiner günstigen geographischen Lage häufiger renommierte Teams aus Niedersachsen und Berlin anreisen gehört die Veranstaltung sicherlich zu den Top-Aushängeschildern unserer PV Ost-Turnierlandschaft. Ein Blick auf die Ehrentafel der Triplette-Sieger genügt, um die herausragende Bedeutung dieses Turniers noch zu unterstreichen, denn hier finden sich legendäre DPV-Spitzenkräfte wie Jan Garner, Martin Kuball, Mahmut Tufan, Zeki Engin und und und verewigt.
Wer dies alles nicht glaubt, oder gerne nostalgische Gefühle bedienen möchte, kann sich gerne ein altes Video vom Finale 2007 ansehen:
Auf diesen bewegten Bildern findet der geneigte Betrachter aber nicht nur das Zeugnis einer auswärtigen Überlegenheit, sondern wird auch entdecken, dass der PV Ost, ehemals PVT, auch damals schon dagegenzuhalten wusste und eigene Vertreter es bis ins Finale schafften. Diese Tendenz setzte sich in den nachfolgenden Jahren nicht nur fort, sondern kehrte sich sogar dahingehend um, als dass PV Ost-Namen mehrmals ganz oben auf der Siegerliste auftauchten, so zuletzt 2016 die Chemnitz-Jenaer Besetzung Antje Müller/Benjamin Müller/Christian Schache.
2017, in einem Teilnehmerfeld von 29 Triplettes, war diese Rivalität wiederum spürbar. Zwar war das eine oder andere klangvolle Berliner Triplette bereits im Vorrunden-Poule ausgeschieden und musste sich diesmal mit einem Parcours im B-Turnier begnügen, aber trotzdem war Berlin im Halbfinale mit Teams von Petanquistan und Z88 noch stark vertreten. Hier wurden ihnen aber dann von Vertretern unseres Verbandes die Grenzen aufgezeigt (Ergebnisse siehe unten).
Fünf der sechs Finalisten vertraten somit die PV Ost-Farben. Einziger „Exot“ im Feld war Honoré Balié, der Braunschweiger, der aktuell für Pétangueules Hannover spielt, und mit dem Chemnitzer Stephan Weigel und dem Dresdner Gerald Adler ein illustres Team bildete. Auf der anderen Seite standen Christian („Schack“) Schache, der einzige noch verbliebene Vorjahressieger, sowie Tireur Richard Wendt (Dresden) und der Oberlausitzer Shooting-Star Alexander („Brecki“) Breck.
Das Finale musste diesmal im Dunkeln ausgetragen werden, da das A-Turnier infolge eines zwischendurch eingeschobenen Tireur-Spaß-Wettkampfes erst nach 15 Uhr beginnen konnte. Ein extra gemieteter Flutlichtstrahler sorgte aber für die passende Sicht, und die auch zu später Stunde noch sommerlichen Temperaturen ließen niemanden frösteln.
Unter diesen Bedingungen ergab sich ein spannender, wechselhafter Kampf, der erst nach 15 Aufnahmen endgültig entschieden wurde. Eine anfängliche 3:1-Führung von Honoré/Gerald/Stephan konnte von Team „Schack“ umgebogen werden, sodass dieses mit 6:3 davonzog. In der nachfolgenden Aufnahme ergab sich des Weiteren eine bedrohliche Situation für Team Gerald, als Honoré, der offenbar mit Lichtproblemen zu kämpfen hatte, für ihn untypisch zweimal danebenschoss. Aber durch einen gelungenen „Sauausschuss“ von Stephan gelang es gerade soeben noch, den eigenen Hals aus der Schlinge zu ziehen…
Das aber ist das Signal zur Wende! Die folgenden vier Aufnahmen gewinnen die drei „Illustren“ nun und ziehen auf 10:6 davon, begünstigt auch durch einen Schussblackout in der elften Aufnahme, diesmal von Richard.
Wer nun aber ein rasches Ende erwartet, wird eines Besseren belehrt. In der nächsten Spielrunde hat nämlich Richard die letzte Kugel in der Hand, und es gelingt ihm ein Schuss für 3!
Nun geht es zäh weiter, in den beiden nächsten Aufnahmen gelingt jeder Mannschaft nur jeweils ein Punkt. Es steht 11:10 für Honoré/Gerald/Stephan, aber die nächste Runde wird dann die letzte sein…
„Brecki“ steigt siegesbewusst in den Ring, aber er bleibt über einen Meter kurz. Das kann Gerald natürlich locker übertreffen, die Kugel liegt jetzt 30 cm vor der Sau. Immer noch genügend Platz für eine erfolgreiche Legkugel, aber „Brecki“ fehlen etwa 5 cm. Vielleicht kann ein Schuss nun Abhilfe schaffen?
Aber Richards Salve streicht am Ziel vorbei. Nun probiert es das Team mit einem „Schack“-Hochportéewurf. Der landet genau an der gegnerischen Kugel, geht aber nicht vorbei. Richard kann die Situation mit einem Schuss in den Pulk auflösen, macht aber damit nicht den Punkt. Schon hat das Team die letzte Kugel in der Hand…
Es ist Platz vorhanden, aber „Schacks“ Kugel läuft durch! Dieses Missgeschick kommt Gerald wie gerufen. Souverän legt er 10 cm vor die Sau und führt damit sein Team zum Sieg.
Endergebnis A-Turnier:
Sieger: Gerald Adler/Stephan Weigel/Honoré Baliés (Dresden/Chemnitz/Braunschweig; 13:10 im Finale; 13:6 im Halbfinale gegen Kim/Jean-François/Laurent)
Finalisten: Christian Schache/Alexander Breck/Richard Wendt (Jena/Oberlausitz/Dresden); 13:9 im Halbfinale gegen Quirin/Klaus/Felix
Dritte Plätze: Felix Kolbe/Klaus Kolbe/Quirin Pils (Petanquistan Berlin) und Kim Mores/Jean-François Mores/Laurent Brizard (Z88 Berlin)
Viertelfinalisten: Jens Riedel/Michelle/Andreas Endler (Leipzig/Leipzig/Dresden; verlieren gegen Gerald/Stephan/Honoré); Ludwig Möke/Hannes Blechinger/Paul Förster (Leipzig/Halle/Dresden); verlieren gegen Christian/Alexander/Richard); Ziska/Martin/Karl (Leipzig; verlieren gegen Felix/Klaus/Quirin); Ingo Wonsack/Detlef Schwede/Volker Drusche (Chemnitz/Chemnitz/vereinslos); 5:13 gegen Kim/Jean-François/Laurent) Endergebnis B-Turnier:
Sieger: Fethi Aouissi/Tom Tschintscharadse/Dan Stender (Dresden)
Finalisten: Boris Tsuroupa/Gérard Bègue/Bruno Gibard (Berlin)
Dritte Plätze: Jens Farag/Paul/Yvonne (Leipzig) und Heiko Kalies/Albert Wendt/Luki (Leipzig)