…und es werden auch immer mehr! Von 48 Teilnehmer(-innen) an der diesjährigen LM Triplette trugen immerhin 12 das Stahlball-Emblem auf ihrer Brust, also genau ein Viertel. Dass nicht alle von ihnen in der Stahlball-Metropole Leipzig-Reudnitz boulistisch großgezogen wurden, tut der Freude über diese positive Vereinsentwicklung keinen Abbruch, schließlich werden mittlerweile auch alteingesessene Flaggschiffe der PV Ost-Flotille wie etwa Chemnitz überwiegend von „Legionären“ betrieben…
Darauf, dass die Stahlballer am Ende des Tages sogar von ganz oben auf dem Treppchen einen bequemen Ausblick genießen konnten, konnte zu Beginn des Turniertags allerdings noch nicht gewettet werden. Denn nachdem das erste ihrer Favoriten-Teams (neben Devin Zimmermann spielten hier die LM Doublette-Gewinner Paul Förster und Hannes Blechinger) in der ersten Runde überraschend gegen nur vermeintliche Underdogs aus Halle (Veikko Dähne/Felix Wartmann/Martin Trautmann) verloren hatten und sich damit aller Siegchancen beraubten, und auch das zweite (Karl Blütchen/Luki Weber/Ziska Kleeberg) die erste Begegnung gegen die durch Susann Hesselbarth angereicherte eigene Konkurrenz (Marco Lamz/Philip Kiefer) mit 11:13 knapp in den Sand setzten, blieb als Trumpfkarte für den Titelgewinn nur noch die Besetzung Julian Schönbühler/Emre Sevinc/Thomas Bachner im Rennen.
Dieses exquisite Trio traf in der dritten Runde auf die starken und mit allen boulistischen Wassern gewaschenen La Boule Rouge-Spieler Fabio Trampler/Benjamin Müller/Stefan Lauche. Es ergab sich ein spannender Verlauf, in den wir uns beim Spielstand von 9:10 gegen Stahlball einblenden. Hier scheitert Fabio zunächst mit seinen beiden Kugeln, die er als Hochportée auf die schwierig zu bespielende, da steinübersäte Fläche befördert. An sich ein probates Mittel für diesen Boden, aber er bleibt einmal zu kurz und einmal zu lang. Stefan macht dann mit einer weiteren Legkugel knapp den Punkt, aber Julian übertrifft ihn locker. Stefan kontert mit einem Wurf direkt neben das Cochonnet. Von Thomas‘ Schüssen ist dann einer erfolgreich. Benny gibt die richtige Antwort und legt die Kugel wiederum neben das Cochonnet. Nun kommen wieder zwei Schüsse, diesmal von Stahlball-Milieu Emre, von denen einer trifft. Benny legt wieder, zieht dabei die Sau ein Stück nach vorne, und es steht 9:11.
In der nächsten Aufnahme schießt Benny auf eine Stahlball-Kugel und trifft dabei auch das Cochonnet. Emre kann nun auf der freigewordenen Fläche problemlos den Punkt machen. Stefan hat noch zwei Kugeln in der Hand, schießt aber zweimal daneben. Fabio muss jetzt legen, um den Verlust im Rahmen zu halten, aber er legt zwei Meter zu lang, und Thomas hat nun viel Platz. Souverän legt er seine Kugeln in den Zielbereich, und es steht 12:11 für Stahlball!
Die Dresdner haben aber ihr letztes Wort noch nicht gesprochen. Stefans Kugel liegt besser als die erste von Julian geworfene, und erst im dritten Versuch kann Stahlball sie übertreffen: Emres Kugel liegt 5 Millimeter besser! Benny trifft im zweiten Versuch, und Emre legt wiederum den Punkt. Wird die 13 diesmal standhalten? Nein, denn Fabio schießt sie weg, und da weder Thomas noch Stefan und Fabio mit ihren nachfolgenden Legwürfen Erfolg haben, bleibt es bei einem Punkt für Dresden: 12:12!
In der nun entscheiden Aufnahme legt Stefan zunächst zu lang, und Julian kann seine Kugel toppen. Bennys Schuss ist doppelt erfolgreich, da seine eigene Kugel im Spiel bleibt. Julian legt lang, erst Emre macht den Punkt. Nun schießt Benny daneben, erst Fabio trifft wieder. Als Emre nun verlegt, entscheidet sich Thomas für einen Schuss. Er trifft, aber Stefan legt wieder den Punkt. Thomas trifft wieder und bleibt diesmal sogar liegen. Fabios Schuss rettet nichts mehr, und Stahlball hat das Match mit dem knappsten aller Ergebnisse gewonnen!
Diese Spieldramaturgie sollte aber in der nächsten Runde noch übertroffen werden. Stahlballs Gegner sind wieder Dresdner: Fethi Aouissi, Tom Tschintscharadse und Gerald Adler. Und gegen diese Macht scheinen die Stahlballer diesmal chancenlos zu sein: es steht 9:12 gegen sie! In der nächsten Aufnahme rauschen dann aber zwei Tom-Schüsse daneben, und Gerald und Fethi verlegen, da ihre Legwürfe das inmitten der Wüste aus winzigen Steinen gewählte Donné nicht präzise treffen und entweder kurz oder lang bleiben. Stahlball ist wieder im Spiel und kann sogar den Deckel draufmachen! Aber Thomas, der nun für Platz schießen will, agiert zweimal unglücklich. Emre trifft mit seiner zweiten Kugel, Julian legt noch eine, und sein Team verkürzt auf 11:12.
In der folgenden Mène rutscht, nachdem Julian zuvor 80 cm hinter die Sau gelegt hat, Gerald die Kugel aus der Hand, und er kann auch mit der zweiten nicht korrigieren. Fethi legt zwar den Punkt, aber Thomas entsorgt. Nun versagt Fethi, sein Legwurf rauscht zwei Meter weiter als das Cochonnet! Auch Tom trifft aus Versehen ein kleines Steinchen, und seine Wurfkugel wird noch weiter hinauskatapultiert als die zuvor von Fethi geworfene. Endlich legt er den Punkt, aber Stahl hat noch zwei Bälle in der Hand. Und die Nerven versagen nicht: Thomas entsorgt sicher, und Julian legt den Siegpunkt. Stahlball ist Landesmeister!
1. Runde:
Warmuth – Böttcher: 9:13
Wendt – Fröhlich: 4:13
Neumann – Thum: 13:3
Trampler – Klatt: 13:8
Zimmermann – Dähne: 11:13
Tschintscharadse – Haupt: 13:9
Thielecke – Schönbühler: 11:13
Blütchen – Hesselbarth: 11:13
2.Runde:
Schönbühler – Dähne: 13:7
Tschintscharadse – Böttcher: 13:1
Trampler – Neumann: 13:0
Fröhlich – Hesselbarth: 13:3
Thum – Klatt: 3:13
Warmuth – Haupt: 12:13
Blütchen – Thielecke: 13:10
Wendt – Zimmermann: 2:13
3.Runde:
Tschintscharadse – Fröhlich: 13:3
Schönbühler – Trampler: 13:12
Klatt – Böttcher: 13:1
Hesselbarth – Dähne: 13:9
Haupt – Blütchen: 0:13
Zimmermann – Neumann: 13:7
Thum – Warmuth: 2:13
Thielecke – Wendt: 8:13
4.Runde:
Schönbühler – Tschintscharadse: 13:12
Hesselbarth – Zimmermann: 11:13
Klatt – Blütchen: 3:13
Trampler – Fröhlich: 13:4
Wendt – Böttcher: 13:9
Neumann – Dähne: 13:12
Warmuth – Thielecke: 5:13
Haupt – Thum: 13:7
Endergebnis:
1.Julian Schönbühler/Emre Sevinc/Thomas Bachner (Stahlball Leipzig) 4 – 8 – 40
2.Fabio Trampler/Benjamin Müller/Stefan Lauche (Dresden) 3 – 10 – 32
3.Tom Tschintscharadse/Fethi Aouissi/Gerald Adler (Dresden) 3 – 9 – 33
4.Devin Zimmermann/Paul Förster/Hannes Blechinger (Stahlball) 3 – 7 – 34
5.Karl Blütchen/Luki Weber/Ziska Kleeberg (Stahlball) 3 – 7 – 33
6.Leonie Fröhlich/Petra Frei/Anja Herrmann (Dresden/Chemnitz/Dresden) 2 – 10 – 35
7.Susann Hesselbarth/Marco Lamz/Philip Kiefer (Leipzig/Stahlball/Stahlball) 2 – 9 – 35
8.Marcel Neumann/Stephan Weigel/Patrick Lehmann (Chemnitz/Chemnitz/Horken-Kittlitz) 2 – 7 – 35 – -8
9.Albert Wendt/Mohamed Boumelah/Aïssa Meghnine (Leipzig) 2 – 7 – 35 – -11
10.Antje Müller/Hartmut Klatt/Gunnar Richter (Chemnitz/Halle/Halle) 2 – 7 – 32
11.Martin Haupt/Tamar Kutsishvili/Michael Hartmann (Jena) 2 – 7 – 27
12.Veikko Dähne/Felix Wartmann/Martin Trautmann (Halle) 1 – 11 – 31
13.Talena Thielecke/Jan Bilitewski/Arend Köhn (Dresden/Stahlball/Dresden) 1 – 10 – 26
14.Fabian Böttcher/Ingo Wonsack/Detlef Schwede (Chemnitz) 1 – 8 – 27
15.Tangi Warmuth/Michael Lorenz/Ngo Tranh (Chemnitz/Halle/Chemnitz) 1 – 4 – 32
16.Heiko Thum/Dieter Neubert/Peter Günther (Chemnitz) 0 – 7 – 25
Die fettgedruckten Teams fahren zur DM nach Ensdorf!