Nach coronabedingter Spielpause fand die Neuauflage der Chemnitzer Stadtmeisterschaft nun erstmals auf dem Boulodrom an der Clausstraße statt. Leider wurde die Einladung zu diesem Event nur von wenigen der PV Ost-Spitzenspieler wahrgenommen. So waren aus den Top Ten der aktuellen Rangliste lediglich Patrick Lehmann (Horken-Kittlitz, Platz 8) sowie die Chemnitzer Tangi Warmuth und Dieter Büttner (jeweils Platz 9) vertreten. Es gab aber immerhin ein Wiedersehen mit alten Legenden der Verbandsgeschichte wie etwa den Hallensern Gundolf Henschel und Michael „DXN“ Lorenz oder den Jenaern Peter Adrian und Lali Lali.
Nach den drei Vorrundenbegegnungen setzten sich die oben erwähnten Spitzenspieler auch tatsächlich als einzige mit drei Siegen durch. Auch „DXN“/Gundolf waren mit zwei Siegen noch im A-Turnier dabei, wohingegen Peter und Lali aufgrund eines zu wenig erzielten Feinbuchholzpunktes die Segel schon früh streichen mussten.
Im Viertelfinale A wurde dann überraschend auch Patricks Skalp erlegt. Er hatte zusammen mit dem Dresdner Kai Lübke in der dritten Vorrundenpartie noch souverän gegen die Chemnitzer Seniorentruppe Michael Balazs/Detlef Schwede gesiegt und traf nun auf demselben Terrain wiederum auf den gleichen Gegner – nun freilich mit veränderter Formkurve. Patrick war in eine Schusskrise eingetreten und lochte fast ohne Ende, während Michael sicher legte und der ungewohnterweise als Tireur auftretende Detlef die nötigen Kugeln entsorgte, sodass die Senioren mit 13:4 klar die Oberhand behielten.
Dabei waren Michael und Detlef eigentlich nur eher zufällig bis ins A-Turnier vorgestoßen. In der ersten Vorrundenpartie lagen sie gegen die Jenaer Martin Haupt/Michael Hartmann nämlich klar hinten. In dem Moment, als die Zeitbegrenzung erreicht und nur noch zwei Aufnahmen zu spielen waren, stand es 6:12 gegen sie – also mussten nun jeweils drei Punkte her. Zu ihrem Glück kamen die Jenaer ihnen jedoch entgegen und machten klare taktische Fehler: Statt defensiv zu spielen, versuchten sie, die auf fast zehn Meter liegenden Punktkugeln der Chemnitzer durch Verzweiflungsschüsse zu entsorgen – was aber nicht gelang. Nun war der Weg offen für einen 3er und einen 4er-Pack und einen nicht mehr für möglich gehaltenen 13:12-Sieg der CPC-Spieler: 12er-Loch einmal anders herum!
Im Halbfinale stellte sich dann pünktlich der angesagte Regen ein, nachdem man zuvor die meiste Zeit im T-Shirt spielen konnte. Michael hatte nicht einmal eine Regenjacke dabei, spielte aber trotzdem tapfer weiter. Die Gegner waren ein zufällig zusammengestelltes Team: Hamza Tebal aus Chemnitz und DM-Fahrer Matthias Buck aus Halle, deren eigentlich angedachte Partner kurzfristig verhindert waren.
Hamzas Trefferquote, der bis dahin fast alle gegnerischen Kugeln erfolgreich entsorgt hatte, litt nun unter dem sich verstärkenden Regen, und er verzeichnete den einen oder anderen Fehlschuss. Das Spiel musste über das Legen entschieden werden, und hier verfügten die nie verzagenden CPC-Spieler am Ende über das entscheidende Plus: 13:11!
Im Finale trafen sie auf die bis dahin souverän aufspielenden Vereinskameraden Tangi und Dieter. Der Regen hatte nun nachgelassen, dafür stellte sich nun nach und nach Dunkelheit ein. Zum Glück verfügt das modern ausgestattete Chemnitzer Boulodrom aber auch über eine vorzügliche Flutlichtanlage, sodass das Spiel problemlos fortgesetzt werden konnte.
Dieses gestaltete sich dann spannender als erwartet, die Chemnitzer Senioren kamen immer wieder heran, holten Rückstände auf und kämpften sich auf jeweils 6:6, 9:9 und am Ende gar 12:12 (nach 9:12-Rückstand!) heran. Tireur Detlef verbuchte in dieser vorentscheidenden Aufnahme sogar einen lupenreinen Carreau-sur-place-Treffer auf annähernd neun Meter, was Micha dann mit souverän hereingespielten Legkugeln untermauerte. Aber dann versagten dem „Kranich“ wieder einmal die Nerven: er hatte zwei letzte Kugeln in der Hand und brachte sie nicht gewinnbringend in den Zielbereich. Somit konnten Tangi und Dieter in der folgenden Aufnahme den „Sack zumachen“ und ihrer Favoritenrolle doch noch gerecht werden.
Endergebnis A-Turnier:
Sieger: Tangi Warmuth/Dieter Büttner (Chemnitz; 13:12 im Finale)
Finalisten: Michael Balazs/Detlef Schwede (Chemnitz)
Dritter Platz:
Michael „DXN“ Lorenz/Gundolf Henschel (Halle) und Hamza Tebal/Matthias Buck (Chemnitz/Halle)
Halbfinale:
Tangi/Dieter – „DXN“/Gundolf: 13:4
Michael/Detlef – Hamza/Matthias: 13:11
Viertelfinalisten:
Petra Frei/Christoph Nolden (Chemnitz; 2:13 gegen Tangi/Dieter); Patrick Lehmann/Kai Lübke (Horken-Kittlitz/Dresden; 4:13 gegen Michael/Detlef); Marcel Neumann/Fabian Böttcher (Chemnitz; 12:13 gegen „DXN“/Gundolf); Sandra Fleischer/Stephan Weigel (Cheb/Chemnitz; 9:13 gegen Hamza/Matthias)
Endergebnis B-Turnier:
Sieger: Mohamed „Momo“ Boumelah/Aïssa Meghnine (Leipzig)
Finalisten: Martin Haupt/Michael Hartmann (Jena)
Dritter Platz: Peter Adrian/Lali Lali (Jena) und Jens Farag/Yvonne Kießig (Leipzig)
Vierter Platz: Helena Frei/David Möller (Stahlball Leipzig/Chemnitz)
C-Turnier, Finale:
Dieter Neubert/Phileas – Stefan Dobbratz/Nick (alle Chemnitz): 13:8