20 Jahre PV Ost: Fest- und Trainingswochenende in Schönebeck

Die DPV-Trainer mit PV Ost-Präsident Heiko Kastner

Nachdem die ersten Pétanquevereine der neuen Bundesländer Sachsen und Thüringen sich einige Jahre lang dem Bayrischen Pétanque Verband angeschlossen hatten, in der sächsisch-fränkischen Liga mitspielten und zu Wettkämpfen aus Ermangelung eigener Turnier teilweise bis nach Nürnberg fuhren, war 2003 endlich der Zeitpunkt gekommen, eine eigene Dachorganisation zu gründen, zumal nun auch im sachsen-anhaltinischen Halle ein neuer Verein entstanden war. Diese firmierte knapp zehn Jahre lang unter dem Namen Pétanque Verband Thüringen (PVT), umfasste aber alle drei Bundesländer. Erst 2012 entschloss man sich dann zu einer Umbenennung in PV Ost, und unter dieser Bezeichnung kennt man den Verband bis heute.

Nach 20 Jahren wurde es nun also Zeit für eine Jubiläumsveranstaltung, und dafür hatte man sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: Statt eines Turniers wurde neben den festlichen Aktivitäten ein Trainingswochende unter Leitung des DPV angesetzt. Deren U18-Bundestrainer Stefanie Schwarzbach und Martin Kuball erklärten sich zur Anreise bereit und hatten zu ihrer Unterstützung den Kaderspieler Sylvain Ramon mitgebracht, der zurzeit eine Trainerausbildung im DPV absolviert.

Die Ausrichtung übernahm ein Verein aus dem sachsen-anhaltinischen Salzlandlandkreis: Union 1861 Schönebeck, dessen Pétanque-Abteilung erst vor gut einem Jahr unserem Verband beitrat und damit das jüngste PV Ost-Mitglied ist. Hier waren die Bedingungen für eine solche Veranstaltung ideal, denn der Kurpark dieser Stadt verfügt über ein weites Terrain mit Möglichkeiten zum Boule-Spiel, und zudem sind Gebäude mit Seminarräumen zur analytischen Auswertung des Trainings sowie gastronomische Einrichtungen direkt angeschlossen. 

Die Veranstaltung war gut besucht, und das Teilnehmerfeld breit gefächert. Es kamen neben altgedienten Spielerinnen und Spielern, die ihrer Technik eine neue Orientierung verpassen und vielleicht auch grundlegende Fehler, die sich im Laufe der Jahre gnadenlos eingeschliffen hatten, erkennen und ausmerzen wollten, auch sehr viele Neulinge, oder Beinahe-Neulinge, die Elemente wie Hochportées oder Effetwürfe, von denen sie schon gehört hatten, aber noch nicht wussten, wie diese zu bewerkstelligen sind, von Grund auf erlernen wollten.

Leider spielte das Wetter nicht in die Karten der Veranstalter und so musste viel improvisiert werden. Da sich der Regen am Samstagmorgen für einige Stunden eine Auszeit nahm, konnte diese Zeit intensiv für Außenaktivitäten genutzt werden. Hierbei ging es vornehmlich um die Vermittlung grundlegender Techniken beim Schießen, so etwa den dafür benötigten stabilen Stand beim Abwurf im Kreis und eine korrekte Armhaltung und -bewegung, nicht so sehr um die Trefferquote. Übungen, bei denen zum Erreichen des Zielkreises eine Stange überwunden werden musste, alternierten mit solchen, bei denen die Kurve nach dem Abwurf eine gerade Linie beschreiten sollte.

Ein besonderes Angebot war auch die Videoanalyse, das heißt jeder der Teilnehmer wurde beim Abwurf von Martin gefilmt, sowohl bei Legwürfen als auch bei Schüssen. Da es am Nachmittag längere Zeit regnete, konnte an dieser Stelle eine ausgiebige Analysephase eingeschoben werden, während der jeder Einzelne zunächst die Gelegenheit hatte, eigene Einschätzungen zu seinem Wurf abzugeben, bevor diese anschließend im Plenum diskutiert wurden und die Trainer zielgerichtet Verbesserungsvorschläge anbrachten.

Gegen Abend wurde es dann zunehmend trockener, und es konnte eine Doublette-Wettkampfphase eingeleitet werde, bei der die Gruppe sich zunächst in Schießer und Leger aufteilte, so dass anschließend jeder den passenden Partner auswählen konnte.

Bevor sich die Teilnehmer am Ende des Tages im Café Park Idyll in gemütlicher Runde zu einem Abendbuffett treffen konnten, hatten sie im Seminarraum noch die Gelegenheit, sich in einer Feedbackrunde über den Ablauf des Tages auszutauschen. Hierbei zeigte sich, dass durchweg alle Teilnehmer die Veranstaltung als gewinnbringend bewerteten. Besonders wertgeschätzt wurde auch die Tatsache, eine Anleitung sozusagen von höchster Stelle erhalten zu haben. Die bereits vorhandene Eigenmotivation konnte so an diesem Tag noch weiter gesteigert werden, was sich auch in den von einigen geäußerten Wünschen nach weiterer Vervollkommnung der spieltechnischen Fähigkeiten offenbarte.

So konnte dann am Sonntag auf den Ergebnissen des Vortags aufgebaut und ein Fortgeschrittenentraining angesetzt werden. Als weiteres Element wurde ein ausgiebiges Taktiktraining in den Ablaufplan eingebaut. Diejenigen, die nur an diesem Tag kommen konnten, wurden ebenfalls gefilmt und deren Bewegungsabläufe analysiert. Zudem bestand an beiden Tagen die Möglichkeit, das Boulesportabzeichen zu erwerben.

Insgesamt blicken wir auf dieses Fest- und Trainingswochenende als eine äußerst gelungene Veranstaltung zurück, und können eine Durchführung ähnlicher Programme anderen Verbänden nur wärmstens empfehlen.

Videoanalyse im Seminarraum

 

2 Replies to “20 Jahre PV Ost: Fest- und Trainingswochenende in Schönebeck”

  1. Wir als Gastgeber und Teilnehmer von Union Schönebeck sagen allen nochmals Danke für das Wochenende und das Trainingsangebot. Wir freuen uns auf weitere Besucher hier, nächste Gelegenheiten z.B. unser GrandPrix FrankoFolie! am 25. Juni oder die LM 55+ am 19. August. Und im Sommer ist der Kurpark tatsächlich noch viel schöner.
    Für das nächste Jubiläum in 5 Jahren bewerben wir uns schon mal um die Ausrichtung …