LM Triplette in Leipzig: Stahlball im Duell mit Stahlball!

Die Landesmeister Julian, Thomas und Emre

Nach der zuletzt unterversorgten PV Ost-Beteiligung bei der Doublette DM in Rastatt – aufgrund von Kommunikationsschwierigkeiten konnte hier nach der fristgerechten Absage von Team Ost 2 leider kein Nachrückerteam benannt werden – steht bei der nun folgenden Triplette DM in Berlin wieder eine stärkere Präsenz unseres Landesverbandes in Aussicht. Zwei der vorgesehenen vier Kombinationen sind dabei gesetzt: Die Teams, die bei der DM 2022 respektive das Achtelfinale (Stefan Lauche, Benjamin Müller, Fabio Trampler, alle Dresden) und das Sechzehntelfinale (Emre Sevinc, Julian Schönbühler, Thomas Bachner, alle Stahlball) erreicht hatten. Zwei weitere Qualifikanten mussten also gestern auf dem Boulodrome in Leipzig-Gohlis noch ermittelt werden.

Es zeigte sich dabei, dass der Hunger Stahlballs nach weiteren Erfolgen noch lange nicht gestillt ist. In der Startliste befanden neben den drei Genannten nicht weniger als 16 weitere VertreterInnen dieses nicht mehr nur aufstrebenden sondern bereits komplett in der PV Ost-Spitzenklasse arrivierten Vereins aus der Leipziger Peripherie. Knapp ein Drittel des Teilnehmerfeldes trainiert also mit Stahlbällen!

Herausragend und im nach Ranglistenpunkten vorsortierten Feld auch an der Spitzenposition zu finden, war dabei das bereits erfolgsgewohnte Team Hannes Blechinger/Paul Förster/Lukas „Luki“ Weber. Sie waren angetreten um den eigenen DM-Heroen (siehe oben!) Konkurrenz zu machen.

Und so kommt es dann auch nach ungefährdeten Siegen in den ersten drei Runden (Team Emre: 13:2, 13:3, 13:0; Team Hannes: 13:2, 13:3, 13:4) zum mit Spannung erwarteten Clash der Stahlball-Clans. Den Herausforderern um Hannes gelingt dabei ein Blitzstart, nach dem ersten Punkt in der ersten Aufnahme folgen gleich vier weitere, da die eingangs von Paul vorgelegte Kugel, weder von Julian übertroffen noch von Emre entsorgt werden kann. Auch Milieu Thomas kann nichts reißen, er legt zweimal zu lang. Erst mit der letzten Kugel kann Emre am Gegner andocken, aber dann ebnet Hannes mit einem Platz verschaffenden Gewaltschuss den Weg für vier erfolgreich ins Ziel gelegte Legkugeln, und es steht 5:0.

Team Emre lässt sich hiervon jedoch nicht übermäßig beeindrucken, geduldig findet es zurück ins Spiel und sammelt nach und nach Punkte wie ein Eichhörnchen Nüsse: zunächst einen, dann zwei, wieder einen, nochmal einen – und schon steht es 5:5.

Dann kommt der Durchbruch: Hannes kann Julians vorgelegte Kugel nicht entsorgen, Paul legt zweimal zu lang, Luki einmal zu lang und einmal zu kurz. Emres erster Schuss verfehlt zwar, aber mit einem zweiten Versuch schafft er Platz und bleibt auf Punkt liegen. Thomas legt noch eine dazu, und es steht 8:5 für Team Emre.

Es wird trotzdem weiter verbissen gekämpft, und das Matchende ist noch lange nicht in Sicht. Team Hannes vertauscht die Rollen, nun muss Paul schießen, und Hannes legt. Es kommt zu einer Neuaufnahme, als Emre auf Hannes‘ Legkugel schießt, und dabei das Cochonnet ins Aus geht. Dann ein weiterer Punkt, und nochmal zwei. Es steht 11:5.

Team Hannes überlegt und probiert alles: Nun ist Luki der Leger. Das Schwein liegt auf 9 Metern, und Julian legt auf etwa 50 cm links daneben. Luki legt, aber seine Kugel wird zu lang. Er korrigiert, aber zu stark und bleibt kurz. Immerhin: Hannes, der nun als Milieu auftritt, legt den Punkt. Emre verschießt, sollte das die Wende sein?

Mitnichten, denn Emres zweiter Schuss trifft. Hannes und auch Paul können nicht mehr nachlegen. Punkt 12 liegt, und Team Hannes muss ohnmächtig zuschauen, wie Julian nun den entscheidenden Punkt legt.

Das war das entscheidende Match, andere Spiele werden von den Stahlballern nicht mehr verloren. Auf Platz 3 landet Team Stefan „Step“ Lauche, wobei zu erwähnen ist, dass von den Gesetzten Benjamin Müller gar nicht am Start war und vom Jugendspieler Juri Laudien vertreten wurde. Ein weiterer Newcomer, der Madegasse Harilala Ranaivomanana – zurzeit auf Studienaufenthalt in Dresden – landet zusammen mit Tangi Warmuth (Chemnitz) und Karl Blütchen (Stahlball) auf Platz 4. Alle genannten Teams sind begierig, die PV Ost-Farben bei der DM in Berlin würdig zu vertreten, und wir wünschen ihnen viel Glück dabei.

Ein Kompliment geht noch an die Stahlball-Organisatoren, die zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte eine Landesmeisterschaft ausrichteten. Sie sorgten nicht nur für einen technisch reibungslosen Ablauf und eine ausgewogene und selbst für Veganer und Vegetarier akzeptable Verpflegung, sondern auch für innovative Nachhaltigkeit: das Essgeschirr musste von den Konsumenten in drei Waschgängen selbst gereinigt werden, sodass es für die Nächsten wieder zur Verfügung stand. Berge von Plastikmüll – bisher ein Dorn im Auge von ökologisch denkenden Turnierbesuchern – konnten somit vermieden werden. Ein Beispiel, das in Zukunft Schule machen sollte!

Die ersten drei Plätze:

1.Emre Sevinc / Julian Schönbühler / Thomas Bachner (alle Stahlball) 5 – 15 – 68 – 51

2.Hannes Blechinger / Paul Förster / Luki Weber (alle Stahlball) 4 – 15 – 60 – 32

3.Stefan Lauche / Juri Laudien / Fabio Trampler (alle La BR Dresden) 4 – 13 – 58 – 11

Platz 2: Luki, Hannes und Paul
Platz 3: Step und Juri. Fabio war leider bei der Presiverleihung nicht mehr dabei.
Platz 4 und ebenfalls DM-Fahrer: Tangi, Karl und Harilala
Abwurfstudien: 1.Petra Frei (Chemnitz)
2.Jule Fahrenkrog-Petersen (Stahlball)
3.Aïssa Meghnine (Chemnitz)
4.Hamza Tebal (Chemnitz)
Taktikbesprechung 1:
Tangi und Harilala
Taktikbesprechung 2:
Dieter Büttner, Ingo Wonsack und Volker Drusche (2x Chemnitz, 1x Halle)
Im Wartestand: Christian Schache (Jena) und Gundolf Henschel (Halle)
Was gibt’s da zu schmunzeln? Gundolf mit Felix Wartmann (ebenfalls Halle)

 

 

3 Replies to “LM Triplette in Leipzig: Stahlball im Duell mit Stahlball!”

  1. Glückwunsch an die DM Fahrer für das tolle Abschneiden ! Es geht was im Osten