Vielfalt ist eine Bereicherung – und gleichzeitig auch eine Herausforderung. Die Frage, wie alt, jung, arm, dick oder crazy jemand ist, welche Hautfarbe, Religion oder Vorlieben er oder sie hat, war im Boulesport schon immer erfreulich irrelevant, weil Pétanque prinzipiell nicht nur auf jedem Boden, sondern auch mit jedem Menschen gespielt wird, der die „Leben und leben lassen“-Philosophie unseres schönen Sports teilt. Allerdings: Wenn es jenseits des breitensportlichen Vergnügens in den leistungssportlichen Bereich geht und deshalb Regularien eine größere Rolle spielen, dann stellt sich schon die Frage, wie Vielfalt in Chancengerechtigkeit übersetzt wird. Konkret beispielsweise: Was ist ein Mixte? Das „normale“ Pétanque-Reglement sagt dazu nichts, da es die Regeln der Formationen nicht berührt. Die finden sich in den Richtlinien für die Wettbewerbe (DMs, Bundesliga) und definieren das Mixte als Team, das „aus einer weiblichen und einer männlichen Person“ besteht – eine Formulierung, die sich spätestens mit der Änderung des Personenstandsrechts (Eintragung „divers“) im Jahr 2018 überlebt hat. Was die stärkere Berücksichtigung von Diversität für die Zukunft geschlechtsspezifischer Regularien und Wettbewerbe bedeutet, lässt sich nicht mal eben aus dem Ärmel schütteln. Deshalb ruft der DPV eine „Arbeitsgruppe Vielfalt“ ins Leben, die bis zum nächsten Verbandstag Vorschläge für Anpassungen erarbeiten soll. Genauere Informationen findet Ihr hier zum Download. Da es innerhalb des Vorstands derzeit keine Person gibt, die in besonderer Weise mit Gleichstellungsfragen betraut ist, geben wir die Frage gern ins Rund: Gibt es unter Euch jemanden, der oder die sich mit diesem Thema eingehender befassen und in der Arbeitsgruppe des DPV mitarbeiten möchte? Dann gebt uns bitte Bescheid!