2. Frühlingscup Chemnitz: Nach 21 Aufnahmen endlich am Ziel!

 

Eigentlich sind hier alle Sieger…

Der Aufschwung der Abteilung Pétanque der Spielvereinigung Blau-Weiß Chemnitz 02 e.V., der nach dem 1. Chemnitzer PC zweiten boulistischen Vereinigung in der sächsischen Metropole, geht weiter. Nicht nur wurde 2025 erstmals eine Teilnahme an der PV Ost-Liga eingeläutet, sondern nun wurde auch ihr Frühlingscup-Turnier qualitativ und quantitativ aufgewertet: durch neue Bouleterrains und eine erstmalige Ausrichtung eines Doublette-Turniers.

Das merkte man schon auf dem Anmeldebogen. Statt 18 Einzelspielern und -spielerinnen beim Tête-à-tête 2024 waren nun, nur einen Tag nach der ebenfalls gut besetzten Mixte-LM, immerhin 29 Doublettes am Start, darunter Top-Ranglistenspieler wie den Stahlballern Lukas Weber (1.) und Fabio Trampler (8.), sowie dem Horken-Kittlitzer Patrick Lehmann (6.) und dem Chemnitzer Tangi Warmuth (7.).

Ins Finale des A-Turnier gelangte dann von den Genannten nur Fabio. Er wurde begleitet von seinem Stahlball-Kollegen Julian Schönbühler und traf dort auf ein Team der Chemnitz-Legionäre: Hamza Tebal und Aïssa Meghnine.

Letztere hatten sich nach hartem Kampf gegen weitere Stahlballer knapp mit 13:11 durchgesetzt: dem Ex-Schweinfurter Thomas Fuchsberger und Newcomer Robin Weißenborn.

Aber was nun folgte, sollte noch kräfteaufreibender werden…

Die anderen Finalteilnehmer konnten ihre Kräfte dagegen zumindest im Halbfinale sparen, denn hier gelang Fabio und Julian ein lockerer 13:4-Durchmarsch gegen die Weimarer Kombination Dennis Rössler/Kaspar Kimmel. Zuvor allerdings, im Viertelfinale, waren auch sie an die Grenzen ihres Leistungsvermögens getrieben worden, und zwar von den Chemnitzer Urgesteinen Hartmut Lohß und David Möller, die sich den Stahlballern nur knapp mit 11:13 beugen mussten.

Nun also das Finale, und es ging für die Chemnitzer gleich erfolgversprechend los: 3:0 nach zwei Aufnahmen! Im Anschluss konnten sie dann allerdings zwei Fabio-Fehlschüsse nicht ausnutzen, ein Julian-Legwurf bis kurz vor die Zielkugel brachte die Stahlballer auf 1:3 heran.

In den nächsten beiden Aufnahmen haben Hamza und Aïssa dann wieder das bessere Ende für sich und gewinnen jeweils einen Punkt. Fabio trifft zwar von vier Schüssen drei, davon einmal “sur place“, aber der eine Fehlschuss kommt am Ende teuer, da nützen auch zwei verbleibende Julian-Kugeln nichts mehr.

Nun beginnt aber eine erfolgreiche Stahlball-Auf- und Überholjagd mit jeweils dem Gewinn von einem Punkt in den folgenden fünf Aufnahmen, und es steht 7:5.

Können die Chemnitzer kontern? Die Sau liegt auf neun Metern knapp an der Begrenzungslinie, und Julian legt seine erste Kugel ins Aus. Aïssa geht auf Nummer sicher und legt kurz auf 1 m 20 den Punkt. Julian überholt dessen Kugel, und anschließend verlegt Aïssa zweimal, die eigene (taktische?) lag ihm im Weg. Und auch Hamza kann zunächst nicht helfen, er schiebt die Julian-Kugel nur noch weiter nach vorn…

Aber dann legt er mit seinem zweiten Legwurf den Punkt. Fabio schießt vorbei, trifft aber mit der zweiten. Hamza kontert erfolgreich, legt sich 10 cm vors Ziel. Nun ist Chemnitz leer, aber Stahlball hat noch zwei Kugeln. Doch nun trifft Fabio die eigene, und auch der Julian-Schuss rauscht vorbei: Chemnitz verkürzt auf 6:7…

…und schafft in der nächsten Runde den Ausgleich! Aber nun ist Stahlball wieder am Ruder, selbst ein Hamza-sur-place-Schuss kann da nichts retten, da er beim nächsten Versuch scheitert. Aïssa, in seinem überhaupt ersten Schuss im ganzen Spiel, verfehlt ebenfalls, sein anschließender Legwurf geht über das Ziel hinaus. Fabio legt noch eine rein, und es steht 9:7 für sein Team.

In der nächsten Aufnahme gibt es Licht und Schatten: Fabio schießt einmal sur-place, aber dann auch daneben, Hamza schießt einmal für zwei, touchiert mit seinem zweiten Versuch aber nur die Sau. Ausbeute: ein Punkt für Stahlball.

Anschließend trifft Hamza, nach einem Julian-Legwurf 10 cm links vom Ziel, aus Versehen die Sau, und diese geht ins Aus. Neuaufnahme.

Der Zweikampf der Schießer geht weiter, aber nun leistet sich Fabio zwei Fehlversuche, während Hamza alles trifft. Chemnitz verkürzt auf 8:10.

Mal zur Abwechslung eine Aufnahme auf 6 Meter: Nach erfolgreichen Würfen beider Seiten, unterläuft Hamza als erstem ein Fehler, er touchiert nur die wegzuschießende Kugel. Aïssa dockt anschließend an die eigene Kugel an und macht nicht den Punkt. Und auch alle anschließenden Würfe beider Teams sind für die Katz, sodass es bei einem Punkt für Stahlball bleibt.

Durchatmen, es wird allmählich kalt. Das betrifft aber nur die Zuschauer, die Spieler sind weiterhin “on fire“!

Nun kommt die große Zeit der Chemnitzer: Hamza zieht das Cochonnet nach vorn für Punkt, anschließend kontert Fabio zwar mit einem überragenden Hochportée-Wurf, aber Hamza entsorgt dessen Kugel einfach “sur place“. Zwei Punkte aufgeholt, sein Team verkürzt auf 10:11.

Jetzt wird es ernst: Ein von Chemnitz ausgeworfenes Schweinchen liegt nach Messung auf 10 m 10 und wird auf 8 m 50 “verpflanzt“. Aïssa legt bis auf 40 cm vor die Sau, und Fabio entscheidet sich für den Schuss. Der geht daneben. Nun ist Julian gefordert, und er kommt auch immer näher ans Ziel heran, aber auch sein dritter Versuch ist zwei Zentimeter zu kurz. Was bleibt noch? Ein Sauschuss?

Fabio versucht das, aber der Schuss geht vorbei. Er hat jetzt nur noch eine Kugel, und die Chemnitzer haben fünf. Aber – die Zuschauer reiben sich verwundert die Augen – Fabio schießt noch ein weiteres Mal! Auf die Sau?? Das wäre unvernünftig. Wieso macht er das?? Der Schuss rauscht ins Aus. Was war das nun, ein Frustschuss aus lauter Verzweiflung?

Nun könnte Chemnitz das Match problemlos eintüten, sie brauchen ja nur noch zwei Punkte. Aber Aïssa legt zweimal kurz, und Hamza kommt zwar nah ran, aber ein Nachmessen ergibt, dass auch er nicht den Punkt hat. Vielleicht hätte ein resolutes Schießen hier für den Sieg gesorgt?

Es kommt noch schlimmer: Hamza legt und stößt eine gegnerische Kugel an, für Punkt. Immerhin: Mit seinem letzten Wurf schiebt er eine eigene Kugel nach vorn und sorgt für einen ausgeglichenen Spielstand: 11:11!

Aïssa legt 30 cm nach links, Julian übertrifft diese Kugel um fünf Zentimeter. Nachdem Aïssa nun verlegt, entscheidet sich Hamza zu schießen – und trifft! Julian legt wieder besser und Aïssa kollidiert mit dessen Kugel, macht sie besser. Hamzas Schuss entsorgt sie. Julian verlegt. Nun trifft Fabio. Hamza legt den Punkt. Fabio trifft wieder. Und er hat noch eine Kugel: Souverän legt er sie rechts an die Sau und verhilft somit seinem Team zum Sieg!

Endergebnis A-Turnier:

Sieger: Fabio Trampler/Julian Schönbühler (Stahlball)

Finalisten:  Hamza Tebal/Aïssa Meghnine (Chemnitz)

Dritter Platz:

Thomas Fuchsberger/Robin Weißenborn (Stahlball)

Vierter Platz:

Dennis Rössler/Kaspar Kimmel (Weimar)

Viertelfinalisten:

Hartmut Lohß/David Möller (Dresden; verlieren 11:13 gegen Fabio/Julian); Tom John/Stephan Laudien (Weimar; 4:13 gegen Hamza/Aïssa);  Marco Lamz/Naira Weißgerber (Stahlball; 5:13 gegen Dennis/Kaspar); Stefan Dobbratz/Peter Günther (Chemnitz; 8:13 gegen Thomas/Robin)

Endergebnis B-Turnier:

Sieger: Tangi Warmuth/Nick Zimmerle (Chemnitz/Dresden)

Finalisten: Biene Hacke/Valo Hauber (Leipzig)

Dritter Platz: Patrick Lehmann/Heiko Neumann (Horken-Kittlitz)

Vierter Platz: Lukas Weber/Devin Zimmermann  (Stahlball)

…aber diese beiden gewinnen am Ende ganz knapp: Julian und Fabio
Die knapp Unterlegenen: Aïssa und Hamza
Ein Blick auf das Boule-Areal von Blau-Weiß
Das Ergebnis der Vorrunde
Um diesen Pokal ging es hier!

 

 

 

 

2 Replies to “2. Frühlingscup Chemnitz: Nach 21 Aufnahmen endlich am Ziel!”

  1. Vielen Dank für den ausführlichen und schön leserlichen Bericht.
    Glückwunsch an die Gewinner.
    Eine kleine Anmerkung. IM B-Turnier gewinnen Heiko und Patrick gegen Luki und Devin 13:12 das kleine Finale.

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