Bamboule am Saaleufer: Traditionsturnier fest in Berliner Hand

[Bericht: Detlef Schwede] Die Traditionsveranstaltung “Bamboule am Saaleufer“ wurde zum ersten Mal 2005 ausgetragen und war von Anfang an darauf ausgerichtet, nicht ausschließlich den Spielern und Spielerinnen aus dem Verbreitungsgebiet des PV Ost, ehemals PV Thüringen, eine Wettkampfmöglichkeit zu bieten. Die günstige geographische Lage der Saalemetropole ausnutzend, nahmen im Laufe der Jahre zahlreiche Vertreter angrenzender Verbände die Einladung zur Teilnahme an, mitunter auch DPV-Spitzenkräfte. Auf der Ehrentafel der Turniersieger befinden sich daher illustre Namen wie Jan Garner und Martin Kuball (2006), Lars Schirmer, Christian Hempel, Matthias Schmitz (2007), Hans-Joachim Neu, Stephan Schwitthal (2008), Elek Kenyeres (2009), Mahmut Tufan und Zeki Engin (2011). Es ist damit ohne Wenn und Aber das renommierteste Turnier unseres Verbandes.

Dass die Teilnehmerzahlen noch Spielraum nach oben offen lassen, liegt sicher auch am Termin mitten in der sommerlichen Urlaubs- und Hitzeperiode. Immerhin nahmen am samstäglichen Doublette aber stattliche 44 Teams teil und am Sonntag deren 31 im Triplette.

Dem Berliner Mahmut Tufan, derzeit für Osterholz-Scharmbeck spielend, gelang es dabei, zusammen mit Ali Al Hussaini (1. BC Kreuzberg) den 2011 errungenen Doublette-Titel zu verteidigen. Im Triplette am Sonntag ereilte den DPV-Ranglistensechsten hingegen ein frühes Aus. Im am späten Abend unter Flutlicht ausgetragenen Finale war Berlin dennoch ganz stark vertreten: Die Besetzung Jean-François Mores/Bruno Gibart/Emilio Abraldes vom Zehlendorfer Verein “Z 88“ spielte gegen Anneli Ketterer, Matthias Schmitz (z.Zt. Hamburger Boule-Club) und Hannes Haller (1. MKWU München). Für Anneli war es die erste Finalteilnahme bei einem “großen“ Turnier nach nicht einmal zweijähriger Boulekarriere, während ihre Mitspieler von Renommee und Erfahrung nur so strotzen.

Die Z 88er waren nach einem erzitterten 13:12 im Halbfinale gegen die überraschend starken Hallenser Claudia Wesemann, Marcel Mittag und Michael (“DXN“) Lorenz (allesamt in der offiziellen, über tausend Namen umfassenden DPV-Rangliste nicht vertreten!) nicht unbedingt als Favoriten anzusehen. Die positive Energie des frischgebackenen Berliner Têtemeisters Jean-François riss aber seine Spielgefährten unaufhaltsam mit, sodass anfängliche Schwächen (0:2 nach der ersten Aufnahme) rasch übertüncht wurden, und auch Emilio, der Leger mit spanischen Wurzeln, der zu Beginn meist nur mit der jeweiligen zweiten Kugel erfolgreich gewesen war, auf dem schwer zu bespielenden Schräghang zu überragender Form auflief. Der Gegner hatte trotz gelegentlicher Kabinetts-Stückchen von Hannes nicht viel entgegenzusetzen und lag nach fünf Aufnahmen mit 2:10 im Rückstand.

Es kommt jedoch noch schlimmer, denn selbst die Höchststrafe der “technischen Fanny“ kann nicht mehr verhindert werden. Ausschlaggebend hierfür wieder der vorzüglich legende Emilio, der seine Kugel zweimal in unnmittelbare Nähe des auf zehn Meter liegenden Schweinchens platziert. Hannes gelingt nur einmal eine “Entsorgung“, die Legwürfe von Anneli und Matthias kommen entweder zu lang oder zu kurz. Die Zehlendorfer hingegen haben sich “eingelegt“, Brunos nächster Versuch landet ebenfalls in Saunähe. Dann aber kann (oder will?) er das Spiel nicht selbst entscheiden, verlegt einmal klar und überträgt so dem Tireur Jean-François die Aufgabe, dem Gegner nun den Gnadenstoß zu versetzen. Und der an diesem Tag herausragende Akteur des Trios lässt sich nicht lange bitten, er, der in diesem Match bis dahin fast ausschließlich zu schießen hatte, legt gleich seine erste Kugel unaufhaltsam an den Zielpunkt, und es steht 13:2 für dieses in deutschen Boulekreisen bisher eher nicht so bekannte Team.

Auch im B-Turnier ist Berlin erfolgreich, diesmal mit einer Kombination von Petanquistan: Klaus Kolbe, Stephan Winkler und Dirk Niebisch, die die einheimischen Bodo Reißig, Robert Wolter und Alex Conrad im Finale klar besiegen. Immerhin, wenigstens ein Titel verbleibt doch noch in unserem Verband: Am Samstag gewinnen die Chemnitzer David Möller und Fabian Böttcher das B-Turnier im Doublette.

2 Replies to “Bamboule am Saaleufer: Traditionsturnier fest in Berliner Hand”

  1. Moin,
    Ich war zwar nicht ganz nüchtern mehr und kann mich täuschen aber soweit ich mich errinnere haben Jana und ich gegen Bruno und Jean im B-Finale am Sonnabend verloren.
    🙂

    Grüsse Felix

  2. Sorry, war ein Hörfehler: Die Chemnitzer haben am Samstag natürlich „nur“ das D-Turnier gewonnen (wie Dora). Es bleibt aber dabei, dass sie als einzige einen Titel für unseren Verband geholt haben!