„Alles in allem eine sehr gute Bilanz. Es wird schwer genug, 2016 in ähnliche Bereiche zu kommen“. Zu diesem Fazit kam die Auswertung des Länderpokals 2015. Und da war was dran. Der PV Ost hat sich am vergangenen Wochenende in Düsseldorf ganz passabel geschlagen – es gelang aber nicht, an den spielerischen Erfolg von 2015 anzuknüpfen. Konnte die Auswahl vor einem Jahr noch 17 der 45 Spiele und zwei der neun Begegnungen für sich entscheiden, waren es in diesem Jahr 12 gewonnene Spiele und nur eine Begegnung. Vier Begegnungen mussten mit 2:3 knapp weggegeben werden, eine mit 1:4 und wie im letzten Jahr gingen zwei Begegnungen auch 0:5 aus.
Der guten Stimmung im gesamten Team tat das aber keinen Abbruch, deshalb sollen auch hier die positiven Erlebnisse am Anfang stehen. Zu allererst: Wir haben eine richtig gute Jugendmannschaft auf dem Platz gehabt! Mit Elias Mahr, Philipp Glöß, Arend Köhn und Fabio Trampler waren hier vier Spieler am Start, die einerseits spielerisch und taktisch überzeugt haben und andererseits in Sachen Einstellung und mentale Stärke vielen „alten Hasen“ ein gutes Vorbild sein sollten. Mit Zuversicht und Freude am Pétanque spielten sich die vier durch jede Partie und holten dabei ordentlich kleine Punkte (48 statt 31 im letzten Jahr). In drei Begegnungen war hier sogar ein Sieg zum Greifen nahe, angesichts der enorm spielstarken Konkurrenz ein echtes Achtungszeichen. Und keine Niederlage wurde betrübt erlitten oder mit Ärger quittiert – im Gegenteil! Alle vier freuten sich über spannende Spiele und gute Aufnahmen und ernteten zu Recht viel Lob nicht nur von uns, sondern auch von anderen Landesverbänden. PV Ost-Jugendwart Stephan Weigel war dabei als Betreuer ein optimaler Spielbegleiter und brachte unsere Jugend unaufgeregt, freundschaftlich und optimistisch durch das Wochenende.
Ebenso großer Respekt gebührt unserem Espoir-Team Finn Kappler, Leonie Fröhlich und Dinh Thi Vu. Kurz vor der Abfahrt noch durch krankheitsbedingten Ausfall des vierten Spielers geschwächt, haben die drei alle unsere Erwartungen übertroffen! Nachdem der PV Ost durch eine glückliche Geburtsdaten-Fügung im letzten Jahr ein sehr „altes“ Espoir-Team auf dem Platz hatte, war es diesmal ein sehr junges. Und die drei spielten ihre Partien mit viel Leidenschaft und einer absolut positiven Grundeinstellung. Das wurde nicht nur mit kleinen Punkten belohnt, sondern auch mit zwei hervorragend erspielten Siegen (und einem dritten gegen Berlin, den aber alle hatten). Finn lieferte eine beeindruckende Schussleistung ab, Thi legte sehr ordentlich vor und Leonie gelangen im Milieu immer wieder ganz wichtige Ausputzer-Kugeln. Als Team funktionierten die drei hervorragend, waren sich gegenseitig eine Stütze und zeigten eine tolle Energieleistung ohne Auswechsler. Nicht nur spielerisch, sondern auch taktisch waren unsere Espoirs sehr gut unterwegs und wurden dabei von Betreuer Vincent Drews klasse unterstützt.
Große Harmonie war auch bei den Senioren II besonders spürbar. Mit Stefan Lauche, Patrick Lehmann, Tom Tschintscharadse und Fethi Aouissi kam hier ein Team zum Einsatz, das aus vier miteinander und aufeinander gut eingespielten Spielern bestand. Die gemeinsame Erfahrung aus zahlreichen Liga-Spielen, Landesmeisterschaften und Turnieren machte sich positiv bemerkbar: Auch, wenn es mal nicht lief und das Team auf ein Spiel keinen Zugriff bekam, stürzte die Moral nicht ab. Gecoacht von Andreas Endler fanden sich die vier immer wieder zusammen, besprachen die zurückliegenden und kommenden Spiele und schafften es ein ums andere Mal, mit kluger Analyse, gegenseitigem Vertrauen und gemeinsamem Wollen eine gute Spielstärke aufzubauen. Drei Siege konnten erreicht werden und in drei weiteren Spielen erwies sich das Team als ebenbürtiger Gegner der Konkurrenz. In einer Vorbereitungsmail für das Jahr 2016 hieß es zu diesem Team: „Vier Leute, die sehr oft miteinander gespielt haben und aus meiner Sicht einen größtmöglichen taktischen und spielerischen Gleichklang haben … Wenn Teamharmonie was bringt, dann bringt dieses Team das eins-A auf den Platz.“ Das hat sich bewahrheitet.
Die Damen mit Diana Scheffler, Kristin Preißler, Mandy Zettler und Sabine Friedel konnten nicht ganz an die Leistungen des Vorjahres anknüpfen – wobei die Latte hier 2015 mit fünf Siegen sehr hoch gelegt worden war. Drei Siege stehen diesmal in der Bilanz, eine vierte Partie ging denkbar knapp aus. In den ersten drei Partien taten sich die vier schwer, überhaupt ins Spiel zu kommen. Aber auch die Damen schafften es über das Wochenende sehr gut, sich mit Teamspirit, gemeinsamem Wollen und nicht zuletzt Coach Tiddel Häusler aus dem Anfangstief zu befreien.
Auch die Senioren I mit Hannes Blechinger, Benjamin Müller, Michael Kitsche und Jens Riedel kämpften mit Startschwierigkeiten in den ersten Spielen. In der dritten Begegnung konnten die vier mit einem umgestellten Team und stark aufgebautem Spiel einen verdienten Erfolg verbuchen. Dem ersten Sieg folgte ein zweiter und am nächsten Tag ein dritter. Darüber hinaus war in zwei weiteren Partien die Chance greifbar und das Ergebnis knapp.
Alles in allem ist die Bilanz in Ordnung, aber eben noch nicht gut oder gar herausragend. Immer noch kämpfen wir mit Problemen, die uns schon länger begleiten: Es gelingt uns nicht oft genug, von Anfang an auf dem Platz zu sein und ein Spiel „von vorn“ zu spielen, aktiv aufzubauen und im Griff zu haben. Es gelingt uns nicht oft genug, mit zwingenden Legekugeln konstanten Druck auf die Gegner zu machen. Es gelingt uns nicht oft genug, mit starken Treffern im wichtigen Moment für Befreiung zu sorgen. Und es gelingt uns nicht oft genug, in einer langen Partie am Ende noch mal das berühmte Schippchen draufzulegen, um das Spiel für uns zu entscheiden. Sichtbar ist aber auch, dass es uns in den richtigen Konstellationen gelingt und dass wir dabei sind herauszufinden, wie wir das noch öfter schaffen können. Und während wir uns im „Erwachsenen-Bereich“ gerade mit den Mühen der Ebene zu plagen scheinen, sorgt das Bild in der Jugend und bei den Espoirs für viel Freude: Hier wächst eine Generation von Spielern heran, die technisch und taktisch große Fortschritte macht und dazu noch mit einer wirklich überzeugenden sportlichen Einstellung auf dem Platz steht. Und das ist ja auch eine Art Lob für unsere Erwachsenen, die mit ihrem Auftreten die Vorlage dafür bilden.
Ein großer Dank geht an alle Teilnehmenden, die auch in diesem Jahr wieder das Erlebnis Länderpokal und den Auftritt des PV Ost dort zu einer runden Sache gemacht haben: An die Spielerinnen und Spieler, an die Coaches, an den Chef d’Equipe Heiko Kastner, an die Eltern, die uns für das Wochenende ihre Kinder anvertraut haben und an die Mitglieder im PV Ost für die Unterstützung!
Ein toller Bericht! Danke dafür! Nur das Gruppenfoto ist ein wenig. Naja. Es musste halt schnell gehen früh am Morgen 🙂 !
An dieser Stelle auch ein dickes Merci von mir für den tollen Bericht.
Aus meiner persönlichen Sicht als Jugendwart fand ich trotz der „Schwarzen Null“, war es ein super Turnier für die Jugend. Immer motiviert haben sich die vier Jungs durch Niederlagen nicht unterkriegen lassen und sind erhobenen Hauptes vom Platz gegangen. Wie schon im Bericht erwähnt hätten wir auch drei Spiele für uns entscheiden können. Wie es aber manchmal so ist hat da noch das quäntchen Glück gefehlt. Auf jeden Fall gab es auch in Gesprächen mit den Jugendvertretern der anderen Landesverbände viel Lob und Respekt für diese Leistung.
Deshalb kann ich nur sagen Chapeau! Jugend und freue mich jetzt schon auf die DM Jugend.
🙂 wieder ein wunderbares, anstrengendes, schlafdezimiertes, bis zum Kopf- und Museklschmerz konzentriertes Wochenende … und trotzdem schon wieder viel zu schnell vorbei 🙁 es fetzt einfach – mit und ohne Niederlagen, dickes Danke an „meine“ Mädels und den herrlich mitfiebernden Tiddel!!! Auf der Bank war’s ordentlich spannend, gell 🙂