LM/DM-Quali Triplette 55+, Leipzig: Ist Berlin keine Reise mehr wert?

Die Sieger Thomas, Ngo und Christoph

Leipzig hatte nach langer pandemiebedingter Pause endlich wieder ein komplettes Wochenende voller Pétanque-Highlights anzubieten. Das musste auch der Wettergott anerkennen und hielt sich trotz angekündigter starker und ausgiebiger Regenfälle dann doch am Ende vornehm zurück, sodass die Pastis-Freunde wie von allen erhofft ihr „Geburtstagswetter“ genießen konnten.

Aber wer hatte hier eigentlich Geburtstag? Ja, es ist wirklich schon 25 Jahre her, dass der Leipziger Pétanque Club „Pastis“ seine Geburtswehen erfolgreich abschloss und sich als einer der ersten Vereine in den neuen Bundesländern gründete!

Und einige der damaligen Pioniere waren bei der Jubiläumsveranstaltung auch anwesend, so etwa das Erfolgsduo der 90er und frühen Nuller-Jahre Thomas Voigt und Jens Riedel. Letzterer hat seine Ambitionen und spielerische Klasse bis in die Jetzt-Zeit halten können, während Thomas sich mehr und mehr vom Turniersport zurückzog und seine Strahlkraft fast ausschließlich auf heimischem Terrain verbreitete.

Dieses Duo hatte sich durch den ebenfalls bereits erfahrenen Boulisten Christoph Nolden (Chemnitz) verstärkt und war unter 27 teilnehmenden Triplettes bis ins Finale vorgedrungen. Hier stand man kurz vor dem Sieg, vergaß aber letztendlich, den Sack im entscheidenden Moment zuzubinden. So stand es in der letzten Aufnahme zwar 12:8 für die Leipziger, aber eine unglückliche Spielführung ermöglichte es den Berlinern Steffen, Tom und Oscar, durch einen Fünferpack noch vorbeizuziehen und die höchste Stufe des Siegertreppchens zu erklimmen.

Bei der 55+-Meisterschaft am darauffolgenden Sonntag waren mit Thomas und Christoph zwei der Vortags-Finalisten wiederum am Start. Sie hatten sich durch Ngo Tranh (Chemnitz) verstärkt und legten gleich einen eindrucksvollen Start hin, indem sie Ingo Wonsack, Peter Günther und Detlef Schwede (alle Chemnitz), die bei der letzten ausgetragenen 55+-DM 2019 im saarländischen Ensdorf noch einen beachtenswerten 17. Platz erzielt hatten, mit einer Fanny in die Schranken wiesen.

Es folgten noch vier weitere Siege, und richtig gefährdet war man eigentlich nur im Duell gegen die am Ende Zweitplatzierten Albert Wendt, Mohamed Boumelah und Jule Fahrenkrog-Petersen (2x LPC, 1x Jena). Hier stand es schon 12:9 für Team Albert, bevor die Schlussoffensive des Pastis-Traditionsteams einsetzte. Eine Aufnahme weiter steht es 12:11, und anschließend liegt der Ausgleich bereits auf dem Boden, als Ngo die letzte im Spiel befindliche Kugel in die Hand nimmt und an Freund und Feind vorbei präzise ins Ziel steuert!

Dieses Team könnte den PV Ost also würdig bei der in drei Wochen stattfindenden DM in Berlin vertreten, aber leider wählten die drei bei der Einschreibung die Option „nur an der LM teilnehmen“. Sollte mit zunehmendem Alter die Abenteuer- bzw. Reiselust also nachlassen? Aussagen von Thomas, der trotz eindeutig gegenüber seiner Glanz- und Turnierzeit unverminderter Spielstärke als Leger in der PV Ost-Ranglistentabelle gar nicht vertreten ist, lassen dies vermuten.

Und es kommt noch schlimmer. Von den sechs teilnehmenden Triplettes wählten nur zwei die Option „Quali für die DM“. Da der PV Ost diesmal zwei Teams stellen darf, standen die DM-Teilnehmer also von vornherein schon fest. Einer der beiden ist das oben bereits erwähnte Vizemeister-Team. Der andere PV Ost-Vertreter steht jedoch im Nachhinein trotzdem noch nicht fest, da das Chemnitz-Triplette, das am Ende auf Rang 4 landete, von seinem Recht nicht Gebrauch machen wird, da Ingo es mit seiner Boulistenehre nicht vereinbaren konnte, nur als „Nachrücker“ zu starten.

Es stehen somit drei Szenarien in Aussicht. Die erste wäre, dass sich ein(e) dritte(r) Teilnehmer(in) findet, der/die im Team Peter/Detlef mitspielt. Die zweite wäre, dass sich ein völlig neu zusammengestelltes Triplette zusammenfindet und möglichst noch in dieser Woche bei Sabine anmeldet. Die dritte, und bei weitem schlimmste Variante wäre, dass der PV Ost dieses Mal sein volles Startrecht nicht beanspruchen wird und stattdessen beispielsweise Baden-Württemberg ermöglicht, mit noch einem Team mehr an der DM teilzunehmen als sowieso schon vorgesehen. Diese „Nachrücker“ würden sich dann sicher in die Hände klatschen vor Freude!

 

 Sieger: Thomas Voigt (LPC), Ngo Tranh und Christoph Nolden (beide Chemnitz)

2.Platz: Jule Fahrenkrog-Petersen (Jena), Albert Wendt und Mohamed Boumelah (beide LPC)

3. Platz: Raimund Ottow (Jena), Klaus-Jürgen Zimmermann (Halle) und Günter Berg (Jena)

4.Platz: Ingo Wonsack, Peter Günther und Detlef Schwede (alle Chemnitz)

5.Platz: Gerald Adler (Dresden), Heiko Neumann (Horken-Kittlitz) und Gert Schwarz (Chemnitz)

6.Platz: Maria Neubert, Dieter Neubert (beide Chemnitz) und Monika Kupsch (BCLL)

 

Alle Ergebnisse:

Runde 1:

Wendt/Boumelah/Fahrenkrog-Petersen – Ottow/Zimmermann/Berg: 13:7

Wonsack/Günther/Schwede – Voigt/Tranh/Nolden: 0:13

Adler/Neumann/Schwarz – Neubert/Neubert/Kupsch: 13:8

Runde 2:

Wendt/Boumelah/Fahrenkrog-Petersen – Adler/Neumann/Schwarz: 13:1

Wonsack/Günther/Schwede – Ottow/Zimmermann/Berg: 6:13

Voigt/Tranh/Nolden –  Neubert/Neubert/Kupsch: 13:2

Runde 3:

Wendt/Boumelah/Fahrenkrog-Petersen – Voigt/Tranh/Nolden: 12:13

Adler/Neumann/Schwarz – Ottow/Zimmermann/Berg: 6:13

Wonsack/Günther/Schwede – Neubert/Neubert/Kupsch: 13:4

Runde 4:

Wendt/Boumelah/Fahrenkrog-Petersen – Wonsack/Günther/Schwede: 13:9

Voigt/Tranh/Nolden –  Adler/Neumann/Schwarz: 13:7

Ottow/Zimmermann/Berg- Neubert/Neubert/Kupsch: 13:5

Runde 5:

Wonsack/Günther/Schwede – Adler/Neumann/Schwarz: 13:11

Voigt/Tranh/Nolden –  Ottow/Zimmermann/Berg: 13:9

Wendt/Boumelah/Fahrenkrog-Petersen – Neubert/Neubert/Kupsch: 13:8

Die Zweitplatzierten Wendt/Boumelah/Fahrenkrog-Petersen vertreten den PV Ost bei der DM 55+ in Berlin. Der zweite Teilnehmer steht noch nicht fest.

Die Vizemeister Albert, Jule und Mohamed
Platz 3: Klaus, Günter und Raimund
Abwurfstudie Christoph
Abwurfstudie Ngo
Abwurfstudie Thomas
Abwurfstudie Jule
Abwurfstudie Albert
Abwurfstudie Mohamed
Noch einmal das gesamte „Siegertreppchen“

 

3 Replies to “LM/DM-Quali Triplette 55+, Leipzig: Ist Berlin keine Reise mehr wert?”

  1. Jule Fahrenkrog-Peterson und Raimund Ottow spielen bei Nebenbouler Jena. Weshalb Jena mit drei Spielern auf den Medaillenplätzen vertreten ist.

  2. korrekt, Günther. Danke.
    Übrigens bei meinem Team möchte Albert auch nicht zur DM. Insofern bräuchten wir eine_n Ersatzmillieu.

    @admin: bitte auch in der Rangliste bei mir Stahlball durch Nebenbouler ersetzen. merci.

  3. Um den Gesamteindruck ein wenig abzumildern: ich wäre liebend gern zur DM in Berlin mitgefahren, auch als Ersatzmann im Nachrückerteam, bin leider terminlich verhindert.