Bamboule am Saaleufer: Harter Boden und Underdogs

Bamboule-Sieger Lali Lali und Christian Schache

Bereits zum 18. Mal wurde die Doppelveranstaltung “Bamboule am Saaleufer“ in Halle ausgetragen. Am Samstag stand Königsdisziplin des Pétanque, das Triplette, im Vordergrund, während das Doublette-Turnier wie seit Jahren üblich am Sonntag stattfand.

Die Teilnehmerzahlen für beide Turniere waren mit 20 bzw. 40 Teams recht ordentlich, wobei auffällt, dass wiederum ein starkes Kontingent aus Berlin angereist kam, und erstmals Magdeburg auf der PV-Ost-Turnierlandkarte auftaucht.

Das Terrain am Saaleufer ist seit eh und je aufgrund seiner Härte gefürchtet, daran haben auch Umstrukturierungsarbeiten durch die Stadt nichts ändern können. Insbesondere das Legen wurde auf diesem Boden erschwert, sodass selbst erfahrene Spezialisten hier ins Schwitzen kamen. Aber auch die Ansprüche an das Schießen stiegen in die Höhe, denn hier waren hauptsächlich präzise Eisenschüsse gefragt.

Insofern war dies die Gelegenheit für Newcomer und Außenseiter, sofern glückliche Konstellation auf dem Spielfeld und im Turnierablauf dies ermöglichten, hier einmal im Rampenlicht zu erscheinen.

So gelangte etwa Ingolf Schröter aus Dresden, der sich jahrelang vom PV Ost-Turniergeschehen mehr oder weniger ferngehalten hatte, im Triplette bis ins Finale und verbesserte sich dadurch in der neuen Rangliste gleich um 26 Plätze (von 139 auf 116).

Getoppt wurde Ingolf, der sich mit erfahrenen Mitstreitern aus dem gleichen Verein (Sabine Friedel und Andreas Endler) am Ende nur von einem von Top Ten-Spieler Albert Wendt (Leipzig) angeführten Team, in dem sich auch noch die Dresdnerin Anja Herrmann und die „Stahlballerin“ Helena Frei befanden.

Anja hatte unlängst ja schon als Landforstvizemeisterin von sich reden gemacht, und auch bei Helena geht die Formkurve in letzter Zeit immer mehr nach oben, was sie auch am nächsten Tag durch ihren dritten Platz im Doublette bewies, wo sie an der Seite von David Möller (Chemnitz) erst von den späteren Siegern gestoppt werden konnte.

Überraschend nach oben gespült wurde auch der Chemnitzer Peter Günther, dessen Siegesserie im Doublette bis zum Finale anhielt, und der dadurch in der Rangliste einen Riesensprung machte (von 97 auf 55!).

Er hatte es am Vortag nur bis ins B-Viertelfinale geschafft, und war außerdem auch noch von einem möglichen Mitspieler für das Doublette versetzt worden. Zum Glück für ihn fand sich rasch Ersatz: der „Kranich“, der sich eigentlich auf ein boulefreies Wochenende gefreut hatte, sprang kurzerhand ein.

Dieser Chemnitzer Vereinskamerad, auch unter dem Namen Detlef Schwede bekannt, war bis vor kurzem Inhaber des „Baums der Stärke“, musste diesen aber in diesem Jahr wie oben erwähnt an Anja abgeben. Auf der Suche nach Ersatz war ihm im Sommer die Idee gekommen, sich auf der Durchreise durch Frankreich neue Kugeln zu besorgen, und diese liefen auf dem Hallenser Boden, der durch nächtliche Regenfälle zumindest in der ersten Turnierhälfte erheblich bespielbarer war als tags zuvor, so prächtig, dass im Halbfinale sogar ein Sieg – seit gefühlt hundert Jahren zum ersten Mal wieder – gegen Jens Riedel verbucht werden konnte.

Im Finale hatten die Chemnitzer aber dann ihren Meister gefunden. Der Boden war nun wieder so weit abgetrocknet und härter geworden, dass auch Detlef zunehmend verzweifelte. Nicht aber Lali Lali. Er war mit seinem Vereinskameraden Christian Schache („der Schack“) nach durchweg überzeugenden Leistungen beider Spieler bis ins Finale vorgedrungen und dominierte auch hier.

Mit entscheidend dabei eine Situation, als die Chemnitzer erst bis auf 6:7 herangekommen waren, es dann 6:9 stand, und anschließend plötzlich Hoffnung aufkeimte, als Detlef seine erste Kugel bis auf wenige Zentimeter vor die auf zehn Meter geworfene Sau legt, Schacks Schüsse danebengehen, und auch Lali mit seiner nächsten Kugeln nicht in die Nähe kommt.

Dann aber gelingt ihm ein Zauberwurf, seine Kugel dockt an die Sau an, und zwar genau hinter ihr. Die Chemnitzer haben noch fünf Kugeln auf der Hand, aber es gelingt ihnen weder ein Eisenschuss noch eine sonstige Variante. Und von diesem Schock erholen sie sich nicht mehr, zwei Aufnahmen später müssen sie den Gegnern zum verdienten Sieg gratulieren.

Triplette, Endergebnis A-Turnier:

Sieger:

Helena Frei/Anja Hermann/Albert Wendt (Stahlball Leipzig/La BR DD/LPC Leipzig), 13:1 im Finale

Finalisten:

Sabine Friedel/Andreas Endler/Ingolf Schröter (alle La BR DD)

Dritte Plätze

Fethi Aouissi/Matthias Häusler/Lukas Weber (La BR DD/LA BR DD/Stahlball), 1:13 im Halbfinale gegen Helena/Anja/Albert

und

Ella Burkhard/Franziska Kleeberg/Martin Salzwedel (alle Stahlball), 3:13 im Halbfinale gegen Sabine/Andreas/Ingolf

Viertelfinalisten:

Dirk Schäfer/Fran-Jo Kaufhold/Gösta Zahn (alle Magdeburg), 8:13 gegen Helena/Anja/Albert

Leopold Schwarze/Paul Ihme/William Kern (alle Stahlball), 10:13 gegen Sabine/Andreas/Ingolf

David Berndt/Felix Kolbe/Maik Kerner (1.BCK/Pétanquistan/bdb), 12:13 gegen Fethi/Matthias/Lukas

Jens Farag/Paul Wendt/Yvonne Kießig (alle LPC), 10:13 gegen Ella/Franziska/Martin

Triplette, B-Turnier:

Sieger:

Petra Frei/Christoph Nolden/Stephan Weigel (Stahlball/LPC/Chemnitz), 13:7 im Finale

Finalisten:

Antje Müller/Veikko Dähne/Uwe Schwartz (Bamboule/Bamboule/LPC)

Doublette, Endergebnis A-Turnier:

Sieger:

Lali Lali/Christian Schache (beide Jena), 13:6 im Finale

Finalisten:

Peter Günther/Detlef Schwede (beide Chemnitz)

Dritte Plätze:

David Möller/Helena Frei (Chemnitz/Stahlball), 8:13 im Halbfinale gegen Lali/Schack

und

Christin Maur/Jens Riedel (beide La BR DD); 10:13 im Halbfinale gegen Peter/Detlef

Viertelfinalisten:

Dieter Büttner/Franz-Josef Büttner (Chemnitz/Aschaffenburg), 9:13 gegen Lali/Schack

Felix Wartmann/Frank Papenfuß (Bamboule), 4:13 gegen Peter/Detlef

Ella Burkhard/Hannes Blechinger (Stahlball/Bamboule)

Doris Frey/Karl-Ernst Frey (beide CBdB), 3:13 gegen Christin/Jens

Doublette, B-Turnier:

Sieger:

David Berndt/Michael Kitsche (1.BCK/Bamboule), 13:4 im Finale

Finalisten:

Christina Rose/Sabine Friedel (Stahlball/La BR DD)

Doublette, C-Turnier:

Sieger:

Nicole Müller/Tanja Wieschke (Bamboule), 13:10 im Finale

Finalisten:

Anja Herrmann/Albert Wendt (La BR DD/LPC)

Wer noch mehr erfahren will, kann diese Webseite aufsuchen:

https://bamboule.ost.pétanque.org/Turnier/turnier.php

Stürmen bis ins Finale: Peter und Detlef