Das Besondere an der diesjährigen Ausgabe des PräsiCups war zuallererst, dass der sportliche Wettstreit eindeutig im Hintergrund stand zugunsten einer eindrucksvollen Verabschiedung des scheidenden DPV-Präsidenten. Unter dem Vorsitz von Klaus Eschbach gelang dem Verband nicht nur eine Steigerung seiner Aktivenzahl um fünftausend bis auf über 17 000 Mitglieder, es wurden auch zahlreiche neue Wettbewerbe geschaffen, wie etwa die DPV-Bundesliga sowie Meisterschaften in den Bereichen Mixte, Frauen, Tireure und 55+. Klaus wird nun seine Karriere in Thailand fortsetzen, dort aber, nach eigener Aussage, “ohne klamme Finger“ spielen. Für alle Boulefreunde ist er weiterhin erreichbar, und zwar auf der Webseite www.petanque-in-phuket.de.
Die zweite Besonderheit bei diesem Funktionärscup in der NRW-Landeshauptstadt war die Tatsache, dass diesmal mitnichten nur Delegierte aus den Landesverbänden am Start waren. Zahlreiche Gäste sorgten für zusätzliche Würze. Herausragend im Team der VIPs war dabei sicher Claude Azéma, der Präsident der “Fédération internationale de pétanque et jeu provençal“. Hinzu kamen einige Spitzenspieler der deutschen Bouleszene, nicht zuletzt der verdienstvolle Klaus Mohr, der am Ende des Turniertages für sein Lebenswerk offiziell geehrt wurde.
Somit war es für den durchschnittlichen Boule-Funktionär, der beinahe mehr Zeit am Schreibtisch als auf dem Trainingsplatz verbringt, in jedem Fall ein erhabenes Erlebnis seine Kräfte einmal mit erlesenem Personal wie Daniela Thelen und Fabian Biesheuvel zu messen und von diesem sogar beachtet zu werden. Oder gar mit Koryphäen wie Jens-Christian Beck und Hannes Bloch, die in beiden Bereichen Überragendes leisten.
Da als Modus sechs Runden lang durchweg Supermêlée gespielt wurde, war die Wahrscheinlichkeit groß, mit einem oder gar mehreren dieser Prominenten im Team zu spielen und sich dabei einige Kniffe abschauen zu können. Als Nebenprodukte winkten dann außerdem Siegpunkte für den eigenen Verband.
Der PV Ost hatte bei der Auslosung entsprechendes Fortune, untermauerte diese Gunst aber auch durch gehobene Spielkultur, sodass insgesamt 15 Siegpunkte auf dem Konto verbucht werden konnten. Dieses Ergebnis reichte am Ende für Platz drei, knapp hinter den Zweitplatzierten aus Baden-Württemberg und den Siegern, einem Gästeteam um Klaus Mohr und Ede Hartmann. In der Einzelwertung belegten unsere Präsis unter 58 Teilnehmern die Plätze 11 (Hartmut Lohß mit 5 Siegen), 15 (Detlef Schwede, 4), 25 (Heiko Kastner, 3) und 37 (Bastian Pelz, 2). Geschäftsführer Andreas Endler war auch am Start, durfte aber als Nachmelder “nur“ für die Mannschaft des DPV antreten. Mit dieser war er lange auf Siegkurs und wurde erst in der letzten Runde vom Treppchen gestoßen – zugunsten natürlich des PV Ost!
Doch all diese sportlichen Ereignisse gerieten beim Goutieren des abendlichen, vom Gastgeber Düsseldorf-sur-place liebevoll zubereiteten 7-Gänge-Klaus-Eschbach-Abschieds-Menüs beinahe schon wieder in Vergessenheit…