Am vergangenen Wochenende fand im saarländischen Ensdorf die Deutsche Meisterschaft Triplette statt. Von Ranglistenwart Stefan Lauche erhielten wir einen Bericht – vielen Dank!
„Hallo liebe Sportsfreunde, ich freue mich immer über Erfahrungsberichte von unseren Teams bei DMs oder Länderpokalen etc., also schreib ich diesmal was zur DM Triplette vom letzten Wochenende. Vier Teams waren nach Ensdorf im Saarland angereist, dreimal Stahlball und einmal Dresden. Die Poules konnten zwei Teams davon überstehen (Ost01 -> Juli, Thomas, Emre und Ost02 -> Step, Fabio, Benni), damit hat Ost im nächsten Jahr wieder vier Startplätze (zwei Quantität + zwei Qualität), das ist gut.
Diese zwei Teams schafften es dann sogar, sich einen Setzplatz zu erspielen, was im Triplette in der Vergangenheit (seit 2009 rückverfolgbar) insgesamt nur 4x geschafft wurde (2017, 2016, 2015, 2012) und schon gar nicht von mehreren Teams parallel. Klasse! Damit besetzen wir bei der nächsten DM Triplette immerhin zwei der 32 Poules als „Poule-Kopf“, was einen Poule-Erfolg durchaus wahrscheinlicher macht. Ost02 konnte sogar noch einen draufsetzen und spielte sich im A-Turnier in den Sonntag. Das gab es im Triplette-Wettbewerb für den PVOst noch nie! Auch Ost01 war da denkbar knapp dran und hat sein 16tel am Ende leider etwas unglücklich verloren.
Für Ost03 (Luki, Ziska, Karl) und Ost04 (Susann, Marco, Philip) ging es ins B-Turnier, ich habe leider kaum etwas sehen können von den beiden Teams. Ost03 konnte laut Tabelle noch einen Sieg im B einfahren, aber dann war das Turnier schon vorbei. Ihr Poule war hart, zuerst gegen den eigenen Mann aus dem Norden knapp verloren und dann zu allem Übel auch noch gegen Saar1 gekommen, spätere Viertelfinalisten. Ost04 verliert zuerst gegen NRW08, kann dann aber gegen BaWü26 einen Sieg einfahren. Die Revanche des ersten Spiels scheitert diesmal aber leider.
Eines war unseren vier Teams gleichermaßen vergönnt, die Platzzulosung zu Beginn schickte uns für die Poule-Spiele auf einen sog. „Rotasche-Sportplatz“ außerhalb des eigentlichen Veranstaltungsgeländes, wo ca. 1/3 der Spielbahnen angelegt waren. Die Bedingungen dort waren brutal, es war sehr heiß an diesem Wochenende und schattenspendende Bäume zu weit weg, um sich irgendwo vor der Sonne verstecken zu können. Wir hatten unser erstes Spiel auch kurz pausiert, damit sich ein Spieler unseres Gegners (alle drei ältere Herrschaften) wenigstens mal noch einen Hut aus dem Auto holen konnte. Und nebendran befand sich ein Freibad, es war Folter.
Wer sich noch erinnern kann, in Jena wurden früher auf einem solchen Sportplatz Wettbewerbe ausgerichtet, inkl. der Verzweiflung der Spieler. Beim Legen wollen die Kugeln einfach nicht aufhören zu rollen, obwohl der Boden eher sandig wirkt. Es braucht im Vergleich zu anderen Böden deutlich mehr Fingerspitzengefühl. Vermutlich liegt das an der staubähnlichen Konsistenz des Belages, was Kugeln einfach weniger bremst. Spieler mit geriffelten Kugeln eindeutig im Vorteil. So war in unserem ersten Spiel gegen Bayern11 auch der gegnerische Leger mit seinen Riffelkugeln derjenige, dessen Kugeln es zu entsorgen galt. Das haben wir aber konsequent geschafft und konnten deutlich gewinnen.
Dann kam der Brocken, unser „Poule-Kopf“, der Landesmeister aus Baden-Württemberg (Schaake, Keller, Wagner), welcher sein erstes Spiel mit 13:10 relativ knapp gewonnen hatte. In unserem Spiel hat sich dann vermutlich einfach die bessere Legeleistung (begleitet von guter Quote von Benni) durchgesetzt. Gegen Ende des Spiels entfuhr es einem der Gegner dann sogar „der schmeißt seine Kugeln 30cm vor sich und rollert übers ganze Feld und liegt immer an der Sau…“. Aber das war mir nicht mal ansatzweise peinlich und so gewannen wir am Ende tatsächlich 13:9. BaWü01 geschlagen, kein drittes Poule-Spiel in der Gluthölle von Ensdorf, Startplatz für den Verband gesichert, es war prima.
Dass BaWü01 den Poule aber dennoch überstehen würde, damit war zu rechnen. Dass sie neuer deutscher Meister werden würden, war noch nicht absehbar. Dazu an dieser Stelle nochmal Gratulation, super gemacht! Und danke für dieses Bild 😀
Ost01 hatte es sich da etwas schwerer gemacht in der Vorrunde. Zwar konnte BaWü22 13:4 geschlagen werden. Aber nachdem das zweite Spiel gegen ein durchaus erfahrenes Team aus NRW (mit Daniel Dias, Bundestrainer Espoirs) verloren ging, musste man die Barrage gegen den „Poule-Kopf“ aus Hessen bestreiten und obwohl man recht deutlich gewinnen konnte, zog sich die Partie einige Zeit hin. Das 32tel-Finale wurde in der Zwischenzeit für das restliche Teilnehmerfeld bereits angepfiffen. Für unsere Jungs blieb so nur eine kurze Pause von 10 Minuten zwischen den Spielen, was sich auch nach dem eher punktereichen 13:09 Sieg gegen Nord3 nicht mehr ändern sollte.
So kam es dann im letzten Spiel des Tages gegen BaWü04 mit Sönke Backens und Nationalspieler Matthias Laukart, dass nach einem überzeugenden Auftritt mit umkämpften Aufnahmen und einem Spielstand von 9:8 vermutlich die Puste ausging. In der nächsten Aufnahme konnte ein 5:1 Kugelvorsprung nicht zum Punktgewinn verwandelt werden und nachfolgend nutzte der Gegner wiederum seinen Kugelvorsprung gnadenlos zum Sieg. Da waren wir alle ein wenig geschockt. Ein solches Ende kam so aus heiterem Himmel und war gefühlt sowas von unverdient. Einfach krass.
Aber insgesamt trotzdem ein tolles Ergebnis für Ost01, bei der z.T. allerersten DM-Teilnahme gleich einen Setzplatz zu erspielen, ist wirklich beachtlich. Ja und wir bekamen es im 32tel mit Bay05 zu tun, das denke ich war eine überzeugende Partie von uns. Bemerkenswert vielleicht ein angesagter Sauzug von Fabio, der uns eine 6er Aufnahme ermöglichte (3:1 -> 9:1). Nach zwei vergebenen Matchbällen gewinnen wir am Ende 13:5.
Das 16tel-Finale bescherte uns BaWü12. Hier konnten wir mit 3:0 in Führung gehen, doch dann schwächelte das Vorlegen etwas. Fabio und Benni verteidigten gut, sodass es nach mehreren weiteren Aufnahmen „nur“ 3:8 stand. Als dann aber bei uns vorne wieder mehr los war und den Gegnern auch mehr Fehler unterliefen, drehte sich das Spiel und wir gewannen 13:8. Unsere Freude groß, 8tel-Finale am Sonntag erreicht, nice, wir haben gut geschlafen.
Unser Spiel am Sonntagmorgen gegen ein namhaftes Team aus NRW startete eigentlich ganz vielversprechend, wir konnten die ersten drei Aufnahmen gewinnen, aber leider die Führung nicht so deutlich anwachsen lassen, wie es möglich gewesen wäre. Es stand „nur“ 3:0, als Nachschüsse ausblieben und der Gegner seine ersten Punkte erzielen konnte. Dies setzte sich leider fort und bei uns lief es irgendwie nicht mehr rund, wichtige Kugeln fanden nicht den Weg ins Ziel und so lief es auf eine technische Fanny hinaus, 3:13. Nach dem berauschenden Samstag echt ein herber Dämpfer, verlieren okay, aber nicht so.
Und da waren wir uns später alle einig, das war zwar alles nicht schlecht und man kann vermutlich zufrieden sein, aber da geht noch was. Vielleicht beim nächsten Mal.
Grüße, dor Step.
PS.: Einen ganz lieben Dank an die Ausrichter vom RKV Ensdorf und an alle Offiziellen des DPV. Aus meiner Sicht eine sehr gelungene DM, das hat uns Freude bereitet und es hat an nichts gefehlt (außer Wolken vielleicht).
Danke für den Erfahrungsbericht! Find ich immer sehr schön eine Reflexion zu erfahren, wo man doch immer am Handy gehangen hat, Daumen gedrückt und gewartet, bis endlich ein Feld grün erscheint bestenfalls. Tolle Leistung und Respekt an alle!
P.S. Stephan (Weigel), ich warte gespannt auf deinen Bericht :b
Danke, lieber Step für den Bericht und Glückwunsch an Euch und Ost1 zum Erreichen der Setzplätze!