Ruth Skala, Günter Berg und Frank Haase fahren zur DM

An Knappheit kaum zu überbieten sind die Ergebnisse der LM 55plus, die am vergangenen Sonntag in Chemnitz stattgefunden hat. Sechs Teams stellten sich dem Wettbewerb, in fünf Runden wurde Jeder gegen Jeden gespielt und vier der sechs Teams konnten jeweils drei Spiele für sich entscheiden. Am Ende war’s an der Sonneborn-Berger-Zahl*, die DM-Quali zuzuweisen. Diese Zahl funktioniert praktisch wie eine Buchholz-Zahl, mit dem Unterschied, dass nicht die Siege aller Gegner in die Wertung kommen, sondern nur die Siege jener Gegner, gegen die man gewonnen hat. Knappe Ergebnisse, LM-Premiere und ein selten genutztes Spielsystem – diese drei Punkte haben dazu geführt, dass die Schlusswertung nachträglich korrigiert werden musste (dafür entschuldigt sich der PV Ost-Vorstand sehr und bittet um Nachsicht): Den Landesmeistertitel erspielt und damit für die DM qualifiziert hat sich das Team Frank Haase / Ruth Skala / Günter Berg. Den zweiten Platz nimmt das punktgleiche, aber im direkten Vergleich unterlegene Team Albert Wendt / Jennifer Baer / Oliver Baer ein. Auch zwischen Platz drei und vier entscheidet der direkte Vergleich, diesmal zugunsten von Bernd Kraft / Detlef Schwede / Michael Balasz vor Raimund Ottow / Jörg Kriebel / Birgit Besser.



Zum Nachrechnen:

1. Runde: Wendt vs. Haase [3:13] / Ottow vs. Lorenz [13:4] / Kraft vs. Neubert [13:1]
2. Runde: Wendt vs. Kraft [13:2] / Ottow vs. Haase [13:8] / Lorenz vs. Neubert [13:9]
3. Runde: Wendt vs. Lorenz [13:11] / Kraft vs. Haase [10:13] / Ottow vs. Neubert [13:9]
4. Runde: Wendt vs. Ottow [13:1] / Lorenz vs. Kraft [0:13] / Haase vs. Neubert [7:13]
5. Runde: Ottow vs. Kraft [12:13] / Lorenz vs. Haase [7:13] / Wendt vs. Neubert [4:13]

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Frank Haase / Ruth Skala / Günter Berg
3 Siege
SB-Zahl 7 (3 von Wendt, 1 von Lorenz, 3 von Kraft)
gewonnen gegen Wendt/Baer/Baer
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Albert Wendt / Jennifer Baer / Oliver Baer
3 Siege
SB-Zahl 7 (3 von Ottow, 1 von Lorenz, 3 von Kraft)
verloren gegen Haase/Skala/Berg
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Bernd Kraft / Detlef Schwede / Michael Balasz
3 Siege
SB-Zahl 6 (1 von Lorenz, 3 von Haase, 2 von Neubert)
gewonnen gegen Ottow/Kriebel/Besser
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Raimund Ottow / Jörg Kriebel / Birgit Besser
3 Siege
SB-Zahl 6 (3 von Ottow, 1 von Lorenz, 2 von Neubert)
verloren gegen Kraft/Schwede/Balasz
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Und hier noch ein Lob von Oliver Baer, dem sich der PV Ost ausdrücklich anschließt:

„Die Chemnitzer haben ein vollwertiges Turnier organisiert, mit allem Drum und Dran, von den markierten Feldern über die Spielstandsanzeiger, dazu eine üppige Auswahl im Zelt für Genussmittel, und viele aufmerksame Schiedsrichter – kurzum, zu keiner Zeit hätte sich der Eindruck einschleichen können, dass dieses doch ein kleines Turnier mit nur sechs Teilnehmern war. Keineswegs, es war ein großes Turnier. Da obendrein die Spiele spannend und das Ergebnis denkbar knapp war, ist nunmehr zweierlei bewiesen: Die Ü55-Klasse ist so sportlich wie jede andere im PVO, und es gibt schon jetzt genug Teilnehmer, die einen spannenden Verlauf garantieren.

Zusammenfassend behaupte ich: damit wurde eine Tradition geboren. Von nun ab gibt es die Landesmeisterschaften 55+, und der Chemnitzer Pétanque Club hat die Maßstäbe gesetzt. Den Chemnitzern sei Dank!“

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* Sonneborn-Berger-Zahl: „Diese sogenannte Sonneborn-Berger-Wertung wurde für Rundenturniere („Jeder gegen jeden“) entwickelt, wenn am Ende zwei oder mehrere Spieler punktgleich sind. Sie wird heute auch in Turnieren nach Schweizer System eingesetzt. Für jeden der punktgleichen Spieler wird eine SB-Zahl wie folgt ermittelt: Der Spieler erhält die volle Punktzahl von allen Gegnern, gegen die er gewonnen hat, sowie die halbe Punktzahl von allen Gegnern, gegen die er remisiert hat [hier nicht relevant]. Die Summe dieser Punktzahlen ist die SB-Zahl. Der Spieler mit einer höheren SB-Zahl erhält den besseren Tabellenplatz.

Dieses Verfahren gewichtet einen Punktgewinn gegen einen Gegner, der hoch in der Tabelle steht, höher als gegen einen Gegner, der weiter unten steht, während es umgekehrt eine Niederlage gegen einen schwachen Gegner nicht stärker ankreidet als eine Niederlage gegen einen starken. Bei Punktgleichheit wird also derjenige Spieler höher bewertet, der öfter gegen starke Gegner gewonnen oder wenigstens Remis erzielt hat, dafür aber die Punkte bei den schwachen hat liegen lassen, während der Spieler, der gegen die schwachen Gegner gewinnt und gegen die starken verliert, das Nachsehen hat.“ (Wikipedia)

D.h. ganz praktisch funktioniert die Sonneborn-Berger-Zahl wie Buchholzpunkte, nur dass ausschließlich die Siegpunkte jener Gegner zählen, gegen die man gewonnen hat.